Caritas AsylwerberInnen-Herberge Stift Melk

Die Caritas der Diözese St. Pölten präsentierte gemeinsam mit dem Stift Melk die neue AsylwerberInnen-Herberge für 30 Flüchtlinge am Gelände der Sportanlage des Stiftes. Es gibt sieben Doppeleinheiten mit jeweils 4 Betten und einen Container für eine Zwei-Personen-Belegung. Darüber hinaus finden sich in der AsylwerberInnen-Herberge ein Gemeinschaftsraum mit Küche und Sitzgelegenheiten und ein Büro für die Caritas MitarbeiterInnen, sowie ein Lagerraum und die Sanitärbereiche.

Grundversorgung
Die Caritas St. Pölten ist mit dem Projekt AsylwerberInnen-Herberge im Stift Melk jetzt auch in der Grundversorgung von Asylwerber/innen tätig. „Die aktuelle Flüchtlingssituation erfordert dies“, sagt Caritasdirektor Friedrich Schuhböck.
Bei der Einführung der Grundversorgung im Jahre 2004 wurden die Betreuungsgebiete zwischen Diakonie und Caritas aufgeteilt. Die Diakonie hat in der Mobilen Flüchtlingsbetreuung das Mostviertel und das Waldviertel übernommen und die Caritas der Erzdiözese Wien das Wein- und Industrieviertel. „Das ändert sich nicht“, sagt Caritasdirektor Schuhböck, die mobile Wohnbetreuung bleibt bei der Diakonie. „Wir sind jetzt zusätzlich zur Diakonie und anderen institutionellen, gewerblichen und privaten Einrichtungen auch Partnerin des Landes NÖ in der Grundversorgung“, erklärt Direktor Schuhböck. „Ein besonderes Anliegen sind uns zukünftig die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge (UMF), von denen jetzt noch mehr als 1000 im Lager Traiskirchen untergebracht sind. Ihnen müssen wir eine Chance auf Bildung und Integration in Österreich geben.“

Zu den 30 Asylwerber/innen, die in den nächsten Tagen in Melk einziehen werden, sagt Schuhböck: „Wir sind dem Stift Melk und Abt Georg sehr dankbar für die große Unterstützung, sei es das Grundstück, das Dach über den Containern, das vom Stift und den Partnern gesponsert wurde, bzw. auch weitere Ressourcen, die das Stift zur Verfügung stellt.“ Unterstützung leisteten auch die Melker Pioniere, die beim Aufstellen und Einrichten der Container geholfen haben, sowie das Möbelhaus IKEA, das die Einrichtung zur Verfügung gestellt hat und Freiwillige, die sich mit Zeit- und Sachleistungen beteiligt haben.
„Reden wir nicht immer von den vielen Flüchtlingen die kommen, sondern sprechen wir von Menschen mit individuellen Schicksalen, die unsere Unterstützung brauchen“, betonte Schuhböck.

Die Container wurden von der Caritas angeschafft. Der Mietvertrag ist auf drei Jahre ausgerichtet. Die Betreuung der Asylwerber/innen übernimmt die Caritas. Gewährleistet wird eine Betreuung rund um die Uhr. Neue Leiterin der AsylwerberInnen-Herberge im Stift Melk ist Beate Zinner. Die ausgebildete Sozialarbeiterin bringt viel Erfahrung mit. Sie hat vor der Karenzzeit beim Diakonie Flüchtlingsdienst gearbeitet. Beate Zinner ist auch Ansprechpartnerin für Menschen, die sich freiwillig  in der Arbeit mit den AsylwerberInnen engagieren wollen. (z.B.: Deutschkurse, Freizeitgestaltung, etc.)

Finanziert wird das Projekt in Melk – so wie alle Grundversorgungseinrichtungen in NÖ – durch öffentliche Gelder von Land und Bund sowie durch Freiwilligenarbeit und Spenden. 
Die Asylwerberinnen und Asylwerber erhalten pro Tag 5,50 Euro Essensgeld. Damit müssen alle Ausgaben des täglichen Lebens (Essensversorgung, Hygieneartikel, Fahrscheine, usw.) bestritten werden. Dazu kommen einmal jährlich 150 Euro Kleiderhilfe und bis zu 200 Euro Unterstützung für Schulbedarf bei schulpflichtigen Kindern.
Die Caritas der Diözese St. Pölten ist in der Flüchtlingsarbeit aktuell in drei Bereichen aktiv:
Neben der Grundversorgung für AsylwerberInnen auch in Transitquartieren und in der Integrationsarbeit in Pfarren und Gemeinden.

Transitquartiere
Rund 25.000 Flüchtlinge hat die Caritas St. Pölten in den Transitquartieren St. Pölten (Wirtschaftshof), Wieselburg (Messehallen) und Bischofstetten (FF-Halle) in den vergangenen drei Monaten betreut. Die Caritas war für die Sachspendenlogistik sowie für die Koordinierung der Freiwilligenarbeit bei der Kleider- und Hygieneartikelausgabe und teilweise auch für die Essensausgabe zuständig. Zwei Quartiere sind bereits geschlossen, weil sie nicht wintertauglich sind. Bischofstetten bleibt noch bis Februar aktiv – ist derzeit aber nicht belegt.
420 Freiwillige haben bisher rund 7.500 Stunden in den Transitquartieren gearbeitet. Dazu kommen noch 3700 Einsatzstunden von hauptberuflichen Caritas Mitarbeiter/innen.

Informations- und Integrationsarbeit
Für die Gebiete Mostviertel, Zentralraum und Waldviertel sind drei Caritas-Mitarbeiter/innen für Informations- und Integrationsarbeit zuständig. Christian Köstler (Mostviertel), Kerstin Pomberger-Hauser (Zentralraum) und Christian Scheidl (Waldviertel).
Sie haben in den vergangenen Monaten bei zahlreichen Informationsveranstaltungen in Gemeinden und Pfarren Menschen über Flucht, Asyl und Integration informiert und viele Einzelgespräche mit direkt oder indirekt Betroffenen geführt. Teilweise erfasst sind Aktivitäten und Aktionen in der unabhängigen Plattform www.willkommen-mensch.at

Zusätzlich leistet die Caritas rechtliche Beratung für Asylwerber/innen, Asylberechtigte und Mitarbeiter/innen in Pfarren und Gemeinden.

Caritas AsylwerberInnen-Herberge Stift Melk

Die Caritas der Diözese St. Pölten präsentierte gemeinsam mit dem Stift Melk die neue AsylwerberInnen-Herberge für 30 Flüchtlinge am Gelände der Sportanlage des Stiftes.