Die langsame Gewalt des Klimawandels

„Erst stirbt der Wald …und dann der Mensch!“, klebte an in den 1980 Jahren an manch einer Tür. Bücher wie „Die Grenzen des Wachstums“ lagen am Nachtkästchen und an der Jacke durfte der gelb-rote Anstecker mit der lachenden Sonne nicht fehlen. „AKW - Nein danke“. Das waren noch Zeiten. Da ließ es sich noch schön Schwarzmalen. Von Waldsterben bis Super-GAU, von Ozonloch bis Artensterben. Kriege um Erdöl wurden prophezeit. Vor Dürren und Überschwemmungen als Folge des Treibhauseffekts wurde gewarnt, wenn so  weitergewirtschaftet werde. Die Schwarzmalerei der 1980er Jahre ist Geschichte. Jetzt sind sie nämlich da, die Katastrophen. Während Waldsterben und Ozonloch halbwegs in Grenzen gehalten werden konnten, zeigt der Klimawandel spürbar seine Auswirkungen. Eine enorme Hitzewelle und außerordentlich heftige Monsunregen haben das beispielsweise heuer in Asien – so auch in Pakistan – gezeigt. Pakistan gehört übrigens zu den zehn am stärksten vom Klimawandel betroffenen Staaten. Gleichzeitig auch zu jenen Staaten, die den Klimawandel am wenigsten verursachen.

Verrückt, was sich heuer in Pakistan abgespielt hat. Erst die alles erdrückende Hitze und dann so viel Wasser, dass sich keiner erwehren kann. Mehr als tausend Hitzetote bei Temperaturen von 45 Grad und mehr sorgten im Juni dieses Jahres für große Not im Land. Natürlich, so etwas gab es in der Vergangenheit immer wieder. In den letzten Jahren wurden diese Hitze-Perioden allerdings extremer. Sie dauern jetzt länger, die Spitzentemperaturen sind höher.

Deutliche Veränderungen auch bei den Monsunregen. Die Bilder vom Hochwasser, das im Jahr 2010 ein Fünftel der Landesfläche überflutet und knapp zweitausend Menschen das Leben gekostet hat, gingen um die Welt. Weniger Beachtung fanden die Überschwemmungen in den Jahren danach. Auch heuer trat der Indus über seine Ufer. Mehr als zweihundert Menschen starben. Die Existenzgrundlage einer halben Million Menschen wurde ruiniert. Der Weg aus der Armut wird immer schwieriger. Die Monsunregen werden gewaltiger, die Gletscherschmelze im Himalaya tut ihr übriges dazu. Langsam und zumeist abseits der weltweiten Aufmerksamkeit hinterlässt der Klimawandel in der Region seine Spuren.

Überschwemmungen und Dürren entgegen

Die Vorhersage funktioniert deutlich besser als noch vor einigen Jahren. Beim großen Hochwasser im Jahr 2010, da wurden noch viele von…

Gletscher schmelzen weg

Wenig erbaulich ist die Einschätzung von Klimaforschern. Bei einem weiteren Anstieg der Temperaturen – von 1,75 C° bis zum Jahr 2040 kann…

Verlierer sind alle, die Armen mehr

Ob Hochwasser oder Dürre, die Schäden sind enorm, menschlich und wirtschaftlich. Besonders stark betroffen sind arme Bevölkerungsgruppen.…