Caritas eröffnet „Unser Gschäftl“ in Gars

Caritasdirektor Hannes Ziselsberger und Landesrätin Barbara Schwarz haben die neue Caritas Werkstatt für Menschen mit Behinderungen  und den Verkaufsladen "Unser Gschäftl" in Gars eröffnet. Im Bild mit Leiterin Claudia Glaser (Mitte), Stellvertreterin Iris Stein und den Werkstattvertretern Marion Lendwith und Ewald Deim. Foto: Caritas / Karl Lahmer

Seit Jahresbeginn ist die Caritas Werkstatt für Menschen mit Behinderungen in Gars am Kamp in Betrieb, nun wurde sie offiziell von Soziallandesrätin Barbara Schwarz und Caritasdirektor Hannes Ziselsberger eröffnet.

Im Gewerbepark Gars im ehemaligen Bürogebäude der Baufirma Buhl „workingspace gars 4.0“ hat die Caritas St. Pölten neben der Werkstatt auch ein Verkaufsgeschäft eingerichtet. Dies wird unter dem Namen „Unser Gschäftl“ von den MitarbeiterInnen mit Behinderungen geführt. Angeboten werden Keramik, Tiffany, Kerzen und andere Deko-Gegenstände für Haus und Garten. Eine weitere Angebotsgruppe sind kulinarische Produkte aus eigener Erzeugung. Im Gschäftl werden von MitarbeiterInnen mit Behinderungen unter anderem selbstgemachte Fruchtaufstriche, Sirupe, Kräutersalz, Senf, Küchengewürze und Pesto verkauft.

„Derzeit arbeiten 24 Menschen mit Behinderungen in der Werkstatt und im Verkaufsladen“, sagt Werkstattleiterin Claudia Glaser. Insgesamt stehen 30 Arbeitsplätze zur Verfügung. Claudia Glaser leitet auch die Caritas Werkstatt in Horn. Durch den Wegfall der Außenstelle im Canisiusheim wurde in der Region ein neuer Standort gesucht.

„Der Gewerbepark in Gars hat sich hier als idealer Standort angeboten“, sagt Iris Stein, die als stellvertretende Werkstattleiterin am Standort in Gars arbeitet und dort auch die Keramik-Abteilung leitet.  Iris Stein wird ab Mai 2018 die Leitung der Caritas Werkstatt Gars übernehmen. Die weiteren Abteilungen in Gars sind der Verkaufsladen „Unser Gschäftl“, sowie der Bereich „Kulinarische Produkte“ und Hausservice/Abteilung mit seniorengerechten Angeboten.

Vier Caritas Mitarbeiterinnen, zum Teil auch in Teilzeit, betreuen und begleiten die Menschen mit Behinderungen in der Caritas Werkstatt in Gars.
„Es ist normal verschieden zu sein“, sagte Bürgermeister Martin Falk bei der Eröffnung der Werkstatt, „denn es gibt keine Norm für das Menschsein.“ Falk erinnerte daran, dass nach einem Verkehrsunfall unser Leben plötzlich sehr viel anders aussehen kann. „Normal sein ist anders sein“, betonte in Fortführung der Worte von Bürgermeister Falk, die Vertreterin der Bezirkshauptmannschaft Horn Claudia Steininger-Gurnhofer.

Für die Zunft der Garser Fleischhauer überreichte Zunftmeister Josef Höchtl der Caritas Werkstatt eine Spende von 500 Euro. Seit 483 Jahren ist die Zunft der Fleischhauer in Gars aktiv und ist damit die älteste aktive Zunft in Österreich.

Soziallandesrätin Barbara Schwarz lobte das Engagement der Caritas in der Behindertenarbeit. In Richtung Wirtschaft bemerkte Schwarz: Es darf nicht nur um Geldverdienen gehen, sondern auch um Arbeitsbedingungen, die den Menschen dienen. „Wir Menschen müssen sagen, wie die Wirtschaft aussehen soll.“  

Caritas Bereichsleiter Martin Kargl: „Wir wollen im Zuge der Inklusion die Arbeit so gestalten, dass sie nicht versteckt passiert, sondern viel Kontakt und Begegnungen möglich werden. Daher haben wir hier auch „Unser Gschäftl“, einen attraktiven Verkaufsladen eingerichtet.“

Caritasdirektor Hannes Ziselsberger dankte Gemeinde und Pfarre für die gute Aufnahme in Gars und erwähnte lobend die soliden und verlässlichen Rahmenbedingungen der Landespolitik. „Es ist der Politik im Land ein Anliegen, dass die Teilhabemöglichkeiten für alle Menschen verbessert werden und die Werkstatt in Gars ist auch so ein Projekt der Verbesserung von Teilhabechancen und Entwicklungsmöglichkeiten. Ich möchte hier die Bitte aussprechen, dass auch die Bundespolitik die nächsten Schritte setzt und das Erwachsenenschutzgesetz in Kraft treten kann. Mein Eindruck ist, dass die niederösterreichische Politik sich sehr gut auf die Bedürfnisse zur Teilhabe von Menschen mit Behinderungen einlassen kann und ich hoffe, dass dies auch auf Bundesebene gelingt.“

Pfarrer Josef Zemliczka und die evangelische Pfarrerin Birgit Schiller haben die neue Werkstatt gesegnet. Für die musikalische Umrahmung sorgte ein Bläserensemble der Garser Bürgermusikkapelle. 

Eröffnung Werkstatt Gars für Menschen mit Behinderungen