Männerberatung und Gewaltschutzzentrum

„Gewalt ist durch nichts zu rechtfertigen“, sagt Michaela Egger, die Geschäftsführerin des NÖ Gewaltschutzzentrum in St. Pölten bei einer Gesprächsrunde mit Vertretern der Männerberatung von Rat und Hilfe, einer Einrichtung der Caritas der Diözese St. Pölten. Bei regelmäßigen Austauschtreffen zwischen dem Gewaltschutzzentrum Niederösterreich und der Männerberatung werden Strategien und Lösungen besprochen, die ein Ziel haben: „weniger Gewalt in Ehen, Beziehungen und Familien“, sagt Erwin Hayden-Hohmann, der Koordinator der Männerberatung von Rat und Hilfe in der Diözese St. Pölten. 

Aus Sicht beider Institutionen werden noch zu wenige gerichtliche Weisungen zum Anti-Gewalt-Programm als Maßnahme angeordnet. Dabei wäre das Antigewalttraining, im Rahmen der Opferorientieren Täterarbeit, was mit der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung durch den Gefährder gekennzeichnet ist, ein ideales Instrument, um den Verlauf der Maßnahme zu begleiten und zu dokumentieren. Das Gewaltschutzzentrums Niederösterreich sieht das Anti-Gewalt-Programm als ein wichtiges Instrument um Veränderung von Gewaltverhalten über einen längeren Zeitraum zu beobachten und zu begleiten. Das Opfer steht dabei im Zentrum der Bemühungen. In weiterer Folge kann auch schnell reagiert werden, sollte der Gefährder die Auflagen nicht erfüllen bzw. sollte es neuerlich zu Übergriffen kommen.

„Ein Antigewalttraining, das verordnet wird, dämmt nicht nur die häusliche Gewalt ein, sondern schützt auch Täter vor möglichen weiteren Gewalttaten“, sagt Männerberater Hayden-Hohmann. Die Männerberatung kann auch außerhalb der Gerichte jederzeit kostenfrei freiwillig und anonym in Anspruch genommen werden.