Geschichten der Nächstenliebe gegen Sprachlosigkeit

Der Umgang mit geflüchteten Menschen macht weltweit, aber besonders auch hier in Niederösterreich, viele Menschen betroffen und sprachlos. Anlässlich des Weltflüchtlingstages möchte die Caritas St. Pölten diese Geschichten der Nächstenliebe im Umgang mit Flüchtlingen öffentlich machen.

Rund um den gestrigen Weltflüchtlingstag haben die Caritas der Diözese St. Pölten zahlreiche Schilderungen über den Umgang mit geflüchteten Menschen in unserem Land erreicht. Erzählt werden diese Geschichten von Niederösterreicherinnen und Niederösterreichern, die sich in den vergangenen Jahren bereit erklärt haben, geflohene Menschen aufzunehmen, zu begleiten und sich um sie zu kümmern. „Heute früh wurde die Familie mit zwei kleinen Kindern um vier Uhr morgens von 12 Polizisten geweckt, um sie abzuschieben. Unsere Söhne sind beste Freunde und gehen gemeinsam in den Kindergarten. Ich bin fassungslos und verzweifelt… in welcher Welt leben wir?“, so eine der Schilderungen. 

„Als Caritasdirektor fehlen auch mir oft die Worte, wenn ich höre, wie hier mit Menschen, die oft schon seit vielen Monaten hier bei uns leben, hier ein neues Zuhause gefunden haben, aus ihrer Umgebung gerissen werden“, so Hannes Ziselsberger. „Als Caritas erneuern wir unseren Appell an die politisch Verantwortlichen in diesem Land, die Möglichkeit des humanitären Bleiberechts großherziger anzuwenden. Kein Mensch ist illegal. Jeder Mann, jede Frau, jedes Kind muss als Kind Gottes mit Würde und Respekt behandelt werden.“ 

Als Caritas der Diözese St. Pölten möchten wir diese zahlreichen Geschichten der Nächstenliebe, aber auch der Enttäuschung und die Hoffnungslosigkeit über die aktuelle Situation sichtbar machen und diese weitererzählen – auf unserer Homepage und unseren Kanälen in den sozialen Netzwerken. Auf der Seite www.caritas-stpoelten.at/geschichtendernaechstenliebe werden wir in den kommenden Tagen und Wochen diese Erzählungen veröffentlichen und rufen dazu auf, uns diese an geschichten@stpoelten.caritas.at zu schicken. 

Die Caritas St. Pölten erinnert an die gestrige Twittermeldung von Papst Franziskus, in der er schreibt: „Die Personenwürde hängt nicht davon ab, ob man Bürger, Migrant und Flüchtling ist. Das Leben derer zu retten, die vor Krieg und Elend fliehen, ist ein Akt der Menschlichkeit“. 

„Wir wollen nicht schweigen angesichts der Dinge, die derzeit in unserem schönen Land passieren. Auch wenn es uns nicht möglich sein wird, dass viele dieser Geschichten mit einem Happy End abschließen, so können wir doch dazu beitragen, dass die Öffentlichkeit erfährt, was aktuell in vielen Gemeinden vor sich geht, und dass dieser Umgang mit geflüchteten Menschen viel wertvolle Integrationsarbeit der vergangenen Monate zunichtemacht“, so Caritasdirektor Ziselsberger abschließend.


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