Rund um den 30. April wird traditionell auf das Thema Arbeitslosigkeit von Jugendlichen, von Menschen mit Einschränkungen und von Menschen mit Behinderungen aufmerksam gemacht. Die Berufliche Integration der Caritas St. Pölten informierte gemeinsam mit Partnerorganisationen in der St. Pöltner Fußgängerzone und in Amstetten mit einem Informationsstand.
Im Stadtpark in Krems fand in Form eines Parkours – welche Hindernisse gibt es zu überwinden, welche Unterstützungsangebote gibt es um drohender Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken oder wieder in einen Ausbildungs- oder Arbeitsprozess einsteigen zu können – eine weitere Informationsveranstaltung statt. Zusätzlich fand am 25. April im Eventraum Syrnau in Zwettl ein Filmabend - Zwei Tage und eine Nacht – mit anschließendem Podiumsgespräch zum Thema „Arbeit für Alle Menschen?!“ statt, wobei Betroffene und ExpertInnen zu Wort kamen und ein Austausch stattfand.
Fast jeder kennt Menschen, die ohne Arbeit sind oder war selbst von Arbeitslosigkeit betroffen. Ursachen dafür können ein geringes Bildungsniveau, ein hohes Alter, erhöhte Betreuungsverpflichtung oder aber auch Behinderung sein. Der hohe Stellenwert der Arbeit in unserer Gesellschaft hat für Menschen, die arbeitslos oder von Arbeitslosigkeit bedroht sind, enorme Auswirkungen. Es bedeutet neben einem reduzierten Einkommen einen geringeren Selbstwert. Die Folgen können Depressionen, soziale Ausgrenzung und Überschuldung sein.
„Aus meiner Erfahrung weiß ich, wie wichtig die Arbeit der Beruflichen Integration der Caritas ist, jene Menschen, die besonders viel Zuwendung und Behutsamkeit brauchen, wieder in die Arbeitswelt hineinzuführen“, betont Hannes Ziselsberger, Direktor der Caritas der Diözese St. Pölten. „Unsere Gesellschaft braucht mehr an Zuwendung und Achtsamkeit, wenn sie sich gut weiterentwickeln möchte, gerade auch für jene Menschen, die verunsichert und in schwierigen Lebenssituationen sind und sich davor fürchten als Versager abgewertet zu werden.“ so Ziselsberger.
In Summe werden von der Beruflichen Integration der Caritas St. Pölten jährlich etwa 2.200 Personen bei der Arbeits-/Ausbildungssuche bzw. am Arbeits-/Ausbildungsplatz begleitet.
Die Angebote der Beruflichen Integration der Caritas St. Pölten
Die Arbeitsassistenz berät und begleitet Betroffene bei der Suche neuer Arbeitsplätze genauso, wie bei der Sicherung gefährdeter Dienstverhältnisse. Sowohl der Ablauf als auch die Ziele orientieren sich dabei an den individuellen Bedürfnissen und Möglichkeiten. Die Ansprechpartner der Arbeitsassistenz sind mit ihren Büros in allen Bezirkshauptstädten der Diözese St. Pölten präsent. Darüber hinaus erhalten Unternehmen bei organisatorischen Fragestellungen und Fördermöglichkeiten auch vor Ort Unterstützung.
Jobcoaching: Bei erhöhtem Unterstützungsbedarf im betrieblichen Umfeld unterstützen die Jobcoaches sowohl die MitarbeiterInnen als auch die Betriebe. Die Unterstützung reicht von der Einschulungs- bzw. Einarbeitungsphase bis hin zur Krisenintervention und bei drohender Kündigung.
Jugendcoaching: Die MitarbeiterInnen im Jugendcoaching begleiten und beraten junge Menschen im Übergang von der Schule in das Berufsleben. Bei Bedarf können Jugendliche an individuelle Unterstützungsleistungen und Förderprogramme herangeführt werden. Damit sollen Entscheidungsgrundlagen für ein realistisches Vorgehen in Richtung weiterer Schulbesuch / Ausbildung / Beschäftigung bereitgestellt werden. Ziel ist die Erhöhung der Chancen am Arbeitsmarkt und die (Re) Integration von Jugendlichen.
Berufsausbildungsassistenz: Die MitarbeiterInnen der Berufsausbildungsassistenz beraten und begleiten junge Menschen und Betriebe während der gesamten Dauer einer Ausbildung. Ziel ist der positive Abschluss der Ausbildung mit der Lehrabschlussprüfung oder mit einem Zertifikat.
BBO Beschäftigungs- und Berufsorientierung:
Parallel dazu gibt es in St. Pölten die Beschäftigungs- und Berufsorientierungseinrichtung BBO. Hier können sich Menschen mit psychischen Erkrankungen auf einen Wiedereinstieg in das Berufsleben vorbereiten.
Betriebsnahes Arbeitstraining in vier Geschäftsfeldern sowie sozialpädagogische Begleitung und Trainings fördern nicht nur die Arbeitsfähigkeit, sondern stärken auch das Selbstvertrauen und persönliche Kompetenzen. Vermittlungsorientierte Integrationsbegleitung hilft bei der Arbeitsplatzsuche.
Auch Menschen, deren Gesundheitszustand eine Vermittlung in den Arbeitsmarkt derzeit ausschließt, finden in der BBO nach einem flexiblem Zeitmodell, das der Belastbarkeit des Einzelnen angepasst ist, Beschäftigung.
Mobilitätscoaching: Die Mobilitätscoaches unterstützen Menschen, die Schwierigkeiten bei der Benützung öffentlicher Verkehrsmittel haben bzw. Unterstützung bei der Erlangung eines Führerscheins benötigen.
Weiters unterstützten die MitarbeiterInnen des Mobilitätscoaching beim Erlernen des Arbeitsweges im Sinne eines Wegtrainings.