Hochwasserhilfe für Härtefälle: „Einige trauen sich nicht, um Hilfe zu bitten“

Bereits kurz nach der Hochwasserkatastrophe im September 2024 konnte die Caritas dank zahlreicher Spenden für die Betroffenen rasch ein Netzwerk der Hilfe aufbauen und unbürokratisch Akuthilfe leisten. Um nun auch jene zu erreichen, die vom Wiederaufbau nach wie vor überfordert sind, startet die Caritas der Diözese St. Pölten eine weitere Phase der Hilfe und bietet wöchentlich offenen Beratung sowie Unterstützung in den Beratungsstellen in St. Pölten und Zwettl an.

Im September 2024 hat eine Unwetterkatastrophe in Niederösterreich enormen Schaden angerichtet. Tausende Menschen waren betroffen, Objekte zerstört, Häuser unbewohnbar. Die Caritas war schnell vor Ort und konnte helfen. Mehr als 2.300 Betroffene erhielten seither Mitteln als Caritas-Soforthilfe in der Höhe von 325.000 Euro ausbezahlt. Auch SPAR-Gutscheine und carla Gutscheine im Gesamtwert von 106.000 Euro wurden ausgegeben.  Knapp 3.000 Anträge mit einem Volumen von 3,9 Millionen Euro wurden von der Caritas im Rahmen der Überbrückungshilfe von „Österreich hilft Österreich“ abgewickelt. 

„Aus zahlreichen Gesprächen mit betroffenen Personen, Pfarren und Gemeinden wissen wir, dass noch einige Personen gibt, die vom Hochwasser betroffen waren, aber die noch nicht die Kraft gefunden haben, sich Hilfe zu holen. Wir hören, dass sich einige nicht trauen, um Hilfe zu bitten. Unser neues Angebot richtet sich daher vor allem an jene sogenannten „Härtefälle“, die zwar schon Unterstützung aus dem Katastrophenfonds des Landes NÖ erhalten haben, aber für die der Wiederaufbau von Wohnraum die eigenen Möglichkeiten überschreitet“, so Generalsekretär Christoph Riedl von der Caritas der Diözese St. Pölten.  

Diese Unterstützung richtet sich an alle vom Hochwasser betroffenen privaten Haushalte mit Hauptwohnsitz im Diözesangebiet St. Pölten. Betroffene können sich schon ab nächster Wochen im Rahmen von offenen Sprechstunden in St. Pölten und Zwettl beraten lassen, sich über weitere Unterstützungsleistungen informieren und um Unterstützung aus dem Hochwasserspendenfonds der Caritas für Härtefälle ansuchen, wenn alle Kriterien dafür erfüllt sind.

Beratungsstelle St. Pölten
Schulgasse 10, 3100 St. Pölten, Di und Do von 13:00 bis 16:00 Uhr

Beratungsstelle Zwettl
Landstraße 29, 3910 Zwettl, Mi von 13:30 von bis 16:30 Uhr

Termine nach Vereinbarung sind immer möglich:
sozialberatung(at)caritas-stpoelten.at, T 02742 844 390

Um tatsächlich als Härtefall eingestuft werden zu können, benötigen wir folgende Unterlagen, die die Betroffen gleich zur Sprechstunde mitbringen können:

  • Ausweis Antragsteller*in
  • Meldezettel aller Haushaltangehörigen
  • Bericht der Schadenskommission bzw. Schadensgutachten
  • Bestätigung über die Versicherungsleistung
  • Nachweis über die Leistungen aus dem Katastrophenfonds des Landes
  • Einkommensnachweise aller Personen im Haushalt
  • Nachweise der monatlichen Belastung des Haushalts
  • Nachweis über Sparguthaben
  • Kontoauszüge der letzten 2 Monate

Für die Berechnung der Härtefälle werden verschiedene Kriterien herangezogen, wie die Schadenshöhe, alle erhaltenen finanziellen Unterstützungen, vorhandene Ersparnisse, Einkommensverhältnisse sowie monatliche Belastungen des Haushalts.

Darüber hinaus bietet die Caritas Familienberatung ein kostenloses Angebot für Menschen, die über Erlebtes sprechen möchten – sei es per Telefon oder persönlich. Information und Terminvereinbarung unter 0676 8384 4 8384.