Die Caritas der Diözese St. Pölten bilanziert das ereignisreiche Jahr 2024. Anhand elf konkreter Geschichten wird anschaulich geschildert, wie die Caritas im vergangenen Jahr gewirkt hat – online unter www.caritas-stpoelten.at/kiosk
Hoffnung dorthin bringen, wo sie am dringendsten gebraucht wird: Das ist seit jeher unser Leitgedanke. Heute aber mehr denn je. Aktuell sehen wir uns mit besorgniserregenden geopolitischen Spannungen, den Schrecken von Krisen und Kriegen sowie den Auswirkungen des Klimawandels konfrontiert. Auf das Jahr 2024 zurückzublicken heißt daher, zum wiederholten Mal ein Jahr der Krisen zu bilanzieren.
Rasches Handeln, Spontanität, Flexibilität – diese ureigenen Fähigkeiten der Caritas waren dabei 2024 mehr als nur einmal gefragt, nicht zuletzt bei der Hochwasserkatastrophe im September, wo wir durch die Einrichtung von 35 Akuthilfebüros in den betroffenen Gemeinden rasch und effektiv helfen konnten.
„Dieser Sonntag, an dem das Wasser kam, wird mir für immer in Erinnerung bleiben“, erzählt Lothild Weyrer. Die 80-jährige rüstige Pensionistin lebt allein in Haunoldstein, einer Gemeinde in Niederösterreich, die ganz besonders von der Hochwasserkatastrophe betroffen war. „Am Samstagabend bin ich noch in den Keller gegangen, da es ja gar nicht mehr zu regnen aufhören wollte, da habe ich schon gesehen, dass das Grundwasser eindringt“, erinnert sich Lothild Weyrer. Am Sonntagmorgen war dann bereits der Strom weg und die Pielach, die ca. 30 Meter unterhalb des Hauses von Lothild Weyrer vorbeifließt, war schon weit über die Ufer getreten, hatte die Straße überschwemmt und stand schon bis zur Hauseinfahrt. Kurz nach Mittag ist das Wasser dann ins Haus eingedrungen und schnell auf einen halben Meter angestiegen. Durch das Schlafzimmerfenster wurde Lothild Weyrer schließlich von einem Hubschrauber per Seilwinde gerettet. „Kurz später bin ich dann zu der Akuthilfe-Sprechstunde der Caritas in Haunoldstein gegangen, dort gab es eine erste finanzielle Unterstützung und viel Zuspruch.“
Eine von elf Geschichten gelebter Caritas-Hilfe aus dem Jahresbericht 2024, der nun in gedruckter und digitaler Form vorliegt. Caritasdirektor Hannes Ziselsberger: „Als Caritas schauen wir darauf, wie wir unsere Gesellschaft gerechter machen können – gerechter für alle. Ich wünsche mir eine Gesellschaft, in der jeder Mensch die gleichen Chancen hat, Respekt und Würde erfährt, in der wir niemanden zurücklassen. Deshalb ist es mir wichtig, dass wir als Caritas Solidarität, Nächstenliebe und Zusammenhalt leben und vorleben. Und dass wir jenen eine starke Stimme geben, die in Not sind. Denn wir schauen hin – und helfen. Davon erzählt dieser Jahresbericht. Und von den vielen Menschen, die helfen – als hauptamtliche Mitarbeiter*innen, als Freiwillige, als Spender*innen. Jede und jeder von ihnen setzt ein wichtiges Zeichen für eine bessere Welt, in der jeder Mensch in Würde leben und seine Persönlichkeit entfalten kann.“
Elf Beispiele für die Wirkung der Caritas
Der Wirkungsbericht zeigt die breit gefächerten, vielfältigen Hilfeleistungen der Caritas in elf anschaulichen Geschichten: von der Soforthilfe nach Katastrophen, den großartigen und herausfordernden Leistungen der Pflegekräfte, über die Unterstützung für Familien, den Leistungen der Beruflichen Integration bei der Integration von Menschen mit Beeinträchtigungen in den Arbeitsmarkt, über die Armut von Frauen mit psychischer Erkrankung oder über die großartigen Leistungen von Freiwilligen, aber auch wie die youngCaritas junge Menschen für soziale Themen begeistern kann, bis hin zur Lebenssituation von Menschen im Senegal.
„Wo Krise ist, ist auch Hilfe – das hat die Caritas im vergangenen Jahr zeigen können, aber genauso dankbar gespürt. Denn Die Hilfsbereitschaft der Menschen in Niederösterreich ist großartig. Das starke solidarische Netzwerk der Mitmenschlichkeit greift und ermöglicht Hilfe in den vielen Tätigkeitsfeldern der Caritas“, so Caritas Generalsekretär Christoph Riedl.
Caritas-Jahr in Zahlen
Im Jahr 2024 haben über 1.000 Freiwillige und knapp 2.500 hauptberufliche Mitarbeiter*innen wertvolle und hoch professionelle Arbeit in der Caritas St. Pölten geleistet.
Dieses gemeinsame Engagement stärkt vielen Menschen den Rücken und gibt ihnen eine neue Lebensperspektive:
Über 900 Menschen mit Behinderungen haben in Caritas-Werkstätten eine sinngebende Arbeit gefunden. Mehr als 500 davon begleiten wir zusätzlich in unterschiedlichen Wohnformen.
Mehr als 3.400 Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen wurden von unserem PsychoSozialen Dienst betreut, über 2.100 Personen mit Suchtproblemen sowie ihre Angehörigen fanden Hilfe.
Rund 620.000 Einsatzstunden haben die Mitarbeiter*innen in der Hauskrankenpflege und Heimhilfe geleistet.
Knapp 19.000 Kontakte hatte die Sozialberatung.Nothilfe und die soziale Rechtsberatung und konnte somit Menschen in sozialen und finanziellen Notlagen helfen.
Der Caritas Wirkungsbericht 2024 zum Durchblättern online auf
www.caritas-stpoelten.at/kiosk oder in einer animierten Online-Version unter https://www.jahresbericht.caritas-stpoelten.at