Benefizkonzert der Polizeimusik Niederösterreich zum Start der 75. Caritas Haussammlung in NÖ

Hilfe aus der Region für die Region: Dafür steht die Haussammlung der Caritas in Niederösterreich. Sie ist die größte, und wichtigste Spendenaktionen für Menschen in Not in Niederösterreich. Die Haussammlung wird in den Pfarren der Diözese organisiert und von rund 3.000 Freiwilligen getragen. Im Namen der Caritas bitten sie um Spenden, führen Gespräche, schaffen Begegnung und spannen so ein Netz der Solidarität in der Region. 2024 haben Sammlerinnen und Sammler gemeinsam ein Ergebnis von mehr als 700.000 Euro erzielt. Die Haussammlung ist eine wichtige Drehscheibe der Hilfe vor der Haustür, denn die gesammelten Spenden kommen Hilfsbedürftigen in der jeweiligen Pfarre sowie Caritas-Einrichtungen in Niederösterreich zugute.

Seit 75 Jahren sind ehrenamtliche Haussammlerinnen und Haussammler in den Pfarren Niederösterreichs unterwegs, um Spenden für Menschen in Not zu sammeln. Anlässlich dieses Jubiläums wurde am Abend des 2. Juni der Start der Haussammlung diesmal im Rahmen eines Benefizkonzerts mit der Polizeimusik Niederösterreich unter der Leitung von Kapellmeisterin Silvia Jäger im Beisein von Bischof Alois Schwarz und Landtagspräsident Karl Wilfing in der Stiftskirche Herzogenburg durchgeführt. Im Laufe des Abends wurde auch ein neuer Film über die Hilfsangebote der Caritas St. Pölten, gestaltet von Filmemacher Thomas Hadinger, präsentiert, zu sehen unter 
www.caritas-stpoelten.at/haussammlung

„Diese große Aktion der Solidarität kann es nur geben, weil Sie bereit sind, sich auf den Weg zu machen. Sie sind Botschafter und Botschafterinnen der Nächstenliebe“, dankte Caritasdirektor Hannes Ziselsberger den Sammlerinnen und Sammlern zum Auftakt der Veranstaltung in der Stiftskirche Herzogenburg: „Sie bieten Gespräche an und Hilfe, sie helfen, Brücken zu bauen von jenen, die etwas geben können hin zu jenen, die etwas brauchen“, so der Caritasdirektor.

Bereits im Jahr 1946, also ein Jahr nach dem Ende des 2. Weltkrieges begann die Caritas der Diözese St. Pölten wieder mit ihrer Arbeit und der Unterstützung von Menschen in Not. Dazu wurden in den Pfarren erste Lebensmittel- und Sachspendensammlungen durchgeführt. Bischof Michael Memelauer hat diese Sammlungen sehr unterstützt und unter dem Motto „Brich dem Hungrigen dein Brot“ dazu aufgerufen. Vielen Familien konnte damit geholfen werden. Im Jahr 1950 gab es dann vom 28. Juli bis zum 13. August unter dem Motto „Die Caritas ruft auch dich“ die erste Caritas Haussammlung, mit Genehmigung der Landesregierungen und den Listen so wie wir sie heute kennen.

Mit dabei waren an diesem Abend Diözesanbischof Alois Schwarz sowie der Präsident des NÖ Landtages Karl Wilfing in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.

„Wo Menschen füreinander musizieren und sich mit offenem Herzen in den Dienst der Nächstenliebe stellen, wird der Glaube hörbar und sichtbar. Das Benefizkonzert der NÖ Polizeimusik zum Auftakt der Caritas-Haussammlung ist ein kraftvolles Zeichen für Solidarität und gelebte Mitmenschlichkeit. Ich danke allen, die ihre Talente einsetzen, um Not zu lindern und Hoffnung zu schenken", betonte Diözesanbischof Alois Schwarz.

Landtagspräsident Karl Wilfing: „Seit 75 Jahren leisten tausende Freiwillige mit der Caritas Haussammlung einen unschätzbaren Beitrag für den sozialen Zusammenhalt in unserem Land. Ihr Engagement ist gelebte Menschlichkeit – direkt vor unserer Haustür. Mein großer Dank gilt allen, die mit Herz und Zeit für andere da sind und zeigen, dass Solidarität in Niederösterreich nicht nur ein Wort, sondern gelebte Wirklichkeit ist.“

Anfragen in den Caritas Sozialberatungsstellen bleiben hoch
Aus unserer Erfahrung der vergangenen Monate stellen wir fest: Teuerung, Inflation und hohe Mieten sind für viele Menschen in Niederösterreich nach wie vor eine große Herausforderung. Und die Anfragen um Hilfe bei der Caritas bleiben hoch: 2025 gab es in der Sozialberatung der Caritas St. Pölten zum Stichtag 15. Mai bereits 3.948 Kontakte mit Klient*innen. „Dabei ging es in den Beratungen um Themen wie Existenzsicherung, Energie, Familie und Kinder, Wohnsituation sowie Gesundheit und Bildung. Die Beratungen werden immer komplexer, da es nicht mehr nur darum geht, die Stromrechnung nicht mehr bezahlen zu können, sondern sich auch die Heizkosten, Miete und der ausreichende Einkauf von Lebensmitteln oft nicht mehr ausgehen“, weiß Beate Schneider, Leiterin der Caritas Inlandshilfe. Mit 560 Klient*innen gab es heuer erstmals Kontakt. Insgesamt wurden bereits rund 250.000 Euro an Unterstützungszahlungen für Klient*innen ausgezahlt. 

Das bestätigen auch die im April veröffentlichen Daten der Statistik Austria. Die Krisenjahre mit hoher Inflation haben ihre Spuren hinterlassen. Die Zahl der Menschen, die von Armut betroffen sind, bleibt mit 336.000 hoch. Nach dem Rekordanstieg und der Zunahme von rund 130.000 Menschen mehr in Armut in den letzten zwei Jahren gibt es keine Trendumkehr: Armut hat sich in Österreich verfestigt. 79.000 Kinder und Jugendliche wachsen in absoluter Armut auf. 

„Wir haben in Niederösterreich ein gutes soziales Netz. Auch wir als Caritas sind ein Teil dieses Netzes. Es muss unsere gemeinsame Anstrengung sein, dass dieses Netz keine Löcher bekommt. Angesichts der aktuellen Herausforderungen braucht es kluge politische Reformen, um zu verhindern, dass Menschen in eine Armutsspirale gelangen, aus der sie nicht mehr herauskommen. Wir können stolz sein, auf unser Sozialsystem in Österreich, müssen aber gemeinsam darauf achten, dass es auch in Zukunft tragfähig bleibt“, betont Caritasdirektor Hannes Ziselsberger.

So hilft die Haussammlung
Mit den Spenden aus der Caritas Haussammlung helfen wir Menschen in unterschiedlichsten Notlagen. Das tun wir in der Sozialberatung, in unseren Sozialmärkten oder in den Lerncafes. Mit Hilfe von Spenden aus der Haussammlung werden aber auch Projekte wie zum Beispiel „KIPKE“ (Kinder psychisch kranker Eltern) unterstützt. 

„Die rund 3.000 Haussammler*innen werden mit begleitenden Maßnahmen und Materialien bestmöglich unterstützt, um die Haussammlung in den Pfarren durchführen zu können“ so Christan Köstler, Leiter der Pfarrcaritas. „Es gehört zum Leben, Verantwortung zu übernehmen, zu teilen und sich für andere Menschen einzusetzen, wenn man selbst die Möglichkeit dazu hat.“ Das bestätigt auch Haussammlerin Maria Beneder aus der Pfarre Zeilern im Mostviertel. Für sie ist besonders der persönliche Kontakt und das Gespräch mit den Menschen beim Haussammeln wichtig: „Man bekommt einen Einblick in die Verhältnisse, in denen die Menschen leben und versteht dadurch manches besser“, erklärt sie. „Durch das Sammeln von Spenden können wir außerdem bewirken, dass etwas zum Besseren verändert und Menschen direkt vor Ort geholfen wird.“

Spendenmöglichkeiten zur Haussammlung:
Caritas Spendenkonto: IBAN: AT28 3258 5000 0007 6000; Kennwort: Haussammlung
Online-Spenden unter www.caritas-haussammlung.at
Unterstützen kann man online einfach und schnell auch in unserem 
Wir helfen-Shop: https://wirhelfen.shop/caritas-haussammlung

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