Filmpremiere „AUFWIND - Caritas im Senegal“

Einblicke in ein Land, wo der Klimawandel zur täglichen Bedrohung wird, bot die Filmpremiere „AUFWIND - Caritas im Senegal“ am 19. November im Cinema Paradiso in St. Pölten den 100 geladenen Gästen. Seit mehr als 20 Jahren ist die Caritas der Diözese St. Pölten gemeinsam mit Spender*innen und Partner*innen mit Bildungs-, Gesundheits- und Landwirtschaftsprojekten im Senegal aktiv. 

Der Senegal – ein Land, das wie kaum ein anderes in Westafrika die Wucht des Klimawandels zu spüren bekommt. Immer höhere Temperaturen, versalzte Böden und unberechenbare Ernten stellen Millionen von Menschen vor große Herausforderungen. Was in Europa oft abstrakt klingt, ist hier bittere Realität: die täglichen Kämpfe um Nahrung, Wasser und Zukunft.

Caritas-Generalsekretär Christoph Riedl und Filmemacher Thomas Hadinger haben sich auf die Reise gemacht, um diese Realität im Senegal einzufangen – und dabei vor allem die Menschen in den Mittelpunkt gestellt. Sie fuhren durch einen Buschbrand, standen in einer Salzwüste, sprachen mit Betroffenen – und erlebten so hautnah, was der Klimawandel für den Senegal bedeutet. Im Film treffen sie aber auch auf Alltagsheld*innen: Frauen und Männer, die nicht kapitulieren, sondern anpacken; die mit kleinen Schritten Großes bewegen. 

Diese Alltagsheld*innen tragen Namen: Danilo Faye arbeitet mit Caritas-Teams in Tambacounda und Kaolack an der Aufforstung von Mangroven – natürliche Schutzschilde gegen Erosion, Stürme und Versalzung. Marie-Joëlle Manga ist Projektmitarbeiterin bei Caritas Tambacounda im Ernährungsprogramm: Sie misst den Oberarmumfang von Kindern (6–59 Monate), begleitet Mütter und leitet Kochtrainings. Odile Sarr koordiniert bei der Caritas Kaolack die Arbeit mit Frauengruppen – von Gemüsegärten über Vermarktung am Markt bis zu Spargruppen, die ein eigenes Einkommen und mehr Mitsprache ermöglichen.

Caritas St. Pölten Generalsekretär Christoph Riedl erzählt: „Wir haben im Senegal Familien getroffen, die jeden Tag für Regen beten. Frauen, die tagtäglich Schwerstarbeit erledigen müssen, weil es keine Alternative dazu gibt. Unsere Projekte geben ihnen wieder Zuversicht und Selbstvertrauen, die Herausforderungen zu meistern. Wie z.B. der Einsatz von Sparöfen, die das offene Feuer ersetzen und dadurch deutlich weniger Holz verbrauchen, weniger Rauch erzeugen und Zeit beim Holzsammeln sparen.“

Filmemacher Thomas Hadinger war vor allem von den Menschen beeindruckt: „Mich hat beeindruckt, mit wie viel Kreativität und Lebensfreude die Menschen hier mit schwierigen Bedingungen umgehen. Trotz Hitze, Dürre und Wassermangel spürt man überall Optimismus. Diese Haltung – nicht zu jammern, sondern anzupacken – hat mich wirklich bewegt. Ich glaube, davon können wir in Europa eine Menge lernen.“

In der anschließenden Diskussion, geleitet von ORF-Moderatorin Miriam Labus betonte auch

Christiane Gaar, Senegal Programmmanagerin der Caritas Österreich die Wichtigkeit der Hilfe vor Ort: „Der Klimawandel zeigt sich im Senegal sehr deutlich mit Auswirkungen wie steigendem Salzgehalt und sinkenden Niederschlägen. Mit unseren Projekten unterstützen wir Familien und Frauen mit diesen Herausforderungen besser umgehen zu können und damit die Ernährung der Familie sicherzustellen.“

Die gezeigten Initiativen sind Teil der Caritas-Programme PRODIGE (Tambacounda; Klima, Umwelt, Ernährung, Gleichstellung, u. a. Sparöfen, Aufforstung) und SAGES (Ernährungssicherheit & Geschlechtergerechtigkeit; u. a. MUAC-Screenings, Kochtrainings, Frauengruppen, Gemüsegärten). 

Umgesetzt werden sie von Caritas Tambacounda und Caritas Kaolack gemeinsam mit den Dorfgemeinschaften – mit maßgeblicher Kofinanzierung durch die Austrian Development Agency (ADA) sowie Unterstützung von Caritas Österreich/Diözese St. Pölten.

Der Film und Infos über die Projekte im Senegal sind ab sofort auf www.caritas-stpoelten.at/senegal zu finden.

Für interessierte Pfarrgemeinden, Schulen und Vereine bieten Expert*innen der Caritas auch die Möglichkeit, vor Ort mit Film und Diskussion einzuladen. Kontakt: Julia Wieser, Projektreferentin Auslandshilfe, julia.wieser(at)caritas-stpoelten.at, 0676 838 443 54