„Vergessen wir die Kinder in Osteuropa nicht!“ 30 Jahre Hilfe für Kinder in Osteuropa

Mit Hilfe der Osthilfesammlung unterstützen Caritas und Pastorale Dienste schon seit 30 Jahren Kinder und Jugendliche in den ärmsten Ländern Europas, v.l. Hannes Ziselsberger, Direktor der Caritas der Diözese St. Pölten, Weihbischof Josyf Milyan, Generalvikar des Erzbistums Kiew-Halytsch der ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche, Helene Renner, ehemalige Vorsitzende der Katholische Frauenbewegung und Johann Wimmer, Direktor der Pastoralen Dienste der Diözese St. Pölten.

„In den vergangenen 30 Jahren wurden mit dem Osthilfefonds zahlreiche pastorale Aufbau- und Hilfsprojekte Projekte in den ehemaligen Ostblockländern unterstützt“, betonte Johann Wimmer, Direktor der Pastoralen Dienste der Diözese St. Pölten im Rahmen der heutigen Pressekonferenz in St. Pölten. 

Zu Weihnachten 1989, nach dem Fall der Mauer und den Grenzöffnungen in Richtung Osten entstand ein erster direkter Kontakt zwischen der Katholischen Aktion der Diözese St. Pölten und der ungarischen Bischofkonferenz. „Die Folge war eine intensive Partnerschaft zwischen der Diözese St. Pölten und der Diözese Vac. Zeitgleich entstanden in diesen Jahren auch Partnerschaften mit den Diözesen Königgrätz und Budweis in der Tschechoslowakei sowie Projektunterstützungen in der Ukraine“ erzählte Johann Wimmer. 

Pastoralamtsdirektor Johann Wimmer strich auch die Bedeutung der Pfarren für die Osthilfesammlung hervor. Denn Pfarren sind Orte der Solidarität und Sensibilität für Menschen in Not. Besonders unterstützt von Seiten der Pastoralen Dienste der Diözese St. Pölten wird heute ein Projekt in der Ukraine. Weihbischof Josyf Milyan, Generalvikar des Erzbistums Kiew-Halytsch der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche, betonte: „In der Ukraine gibt es durch den Krieg rund 2 Millionen Binnenflüchtlinge. Korruption, Armut und große soziale Probleme in der Gesellschaft sind nach wie vor gegenwärtig. Wir möchten uns ganz konkret für den Schutz und die Zukunft von Kindern aus sozial schwachen Familien einsetzen. Geplant ist auch der weitere Ausbau der Tages- und Freizeitzentren in den Pfarren für Kinder und Jugendliche“, so Weihbischof Milyan weiter.

Die großen Erfolge der Osthilfe
Seit 1995 findet einmal jährlich eine sogenannte Kirchenkollekte in allen Pfarren der Diözese St. Pölten statt“, berichtete Johann Wimmer. „Seit 2007 besteht eine sehr wertvolle Kooperation der Pastoralen Dienste mit der Caritas, die im Rahmen der jährlichen Kinderkampagne vor allem Kinderarmut in den Ländern Osteuropas bekämpft“, betonte der Direktor der Pastoralen Dienste. So wurde die Spendenaktion der Osthilfe bei den Menschen besser bekannt und konnte in den vergangenen 30 Jahren eine Gesamtmenge von 2.100.000,- Euro an Spendengeldern einnehmen. Die Pastoralen Dienste haben mit 1,5 Millionen dieses Geldes 385 Projekte in den verschiedensten Ländern des Ostens unterstützt. Rund 600.000 Euro wurden seit 2007 im Sinne der Kooperation an die Caritas weitergegeben, um so ein möglichst breites Spektrum an pastoralen und sozialen Projekten abzudecken.

„Die großen Erfolge der Osthilfe sind neben der finanziellen Unterstützung für armutsbetroffene Menschen in Osteuropa vor allem die vielen Kontakte und der Austausch zwischen den Beteiligten“, erzählte die ehemalige Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung, Helene Renner. „Durch die Hilfe aus Österreich konnten zum Beispiel in Rumänien und Ungarn auch regionale Caritas-Organisationen gegründet werden, die den Menschen vor Ort zur Seite stehen. Außerdem wurden diese Caritas-Organisationen zu wichtigen Partnern für die Caritas in Österreich“, so Renner.

Chance auf ein gerechtes Aufwachsen
Not, Arbeitslosigkeit, keine Zukunftsperspektive haben dazu geführt, dass viele Menschen aus den ehemals kommunistischen Ländern Osteuropas ins Ausland gegangen sind, um dort zu arbeiten und Geld zu verdienen. „Die Auswirkungen der Not haben die Kinder zu tragen, deren Leben und Perspektiven dadurch stark eingeschränkt sind“, so Caritas-Direktor Hannes Ziselsberger bei der Pressekonferenz zum Auftakt der gemeinsamen Kinderkampagne von Caritas und Pastoralen Diensten.

„Besonders Kinder und Jugendliche in Ländern wie Albanien, Nord-Mazedonien oder auch in der Ukraine haben auch heute noch keine gerechte Chance auf ein gutes Aufwachsen, obwohl sie in Europa leben. Als Caritas ist unser Ziel daher klar: Wir wollen allen Kindern eine hoffnungsvolle und gute Zukunft ermöglichen. Gemeinsam müssen wir Kinderrechte im In- und Ausland stärken und zu ihrer Umsetzung beitragen“, betonte Ziselsberger, der appelliert: „Vergessen wir die Kinder in Osteuropa nicht!“.

Die Caritas St. Pölten unterstützt Kinder und Jugendliche im Partnerland Albanien. Dort unter anderem in einem Kindertageszentrum in Tirana, in einer Tagesstätte für Menschen mit Behinderung und in einem Gemeindezentrum im Norden Albaniens.

Zusagen in der Entwicklungszusammenarbeit einhalten
Weltweit gibt es 70 Kinderzentren der Caritas: 44 davon in Osteuropa, jeweils 13 in Asien und Afrika. Tausenden Kindern geben diese Kindertagesstätten Sicherheit, eine Umgebung zum Lernen und Spielen, die zu Hause oft nicht vorhanden ist. „Um diese Kinder und Jugendlichen unterstützen zu können, braucht es Organisationen wie die Caritas. Aber das ist nicht genug“, weiß Caritasdirektor Ziselsberger. „Die Länder Europas müssen politische Verantwortung füreinander übernehmen. Wir als Caritas wünschen uns daher von den politisch Verantwortlichen die Bereitschaft, neue Länder wie zum Beispiel Albanien, als EU-Beitrittsländer zuzulassen“, betonte Ziselsberger.

So können Sie helfen: 

  • Mit 20 Euro (im Monat) schenken Sie einem Kind täglich eine warme Suppe im Kinderzentrum. 
  • Mit 50 Euro (im Monat) ermöglichen Sie einem Kind eine warme Mahlzeit, sowie Lernbetreuung, pädagogische Förderung und Freizeitgestaltung im Kinderzentrum. 

Caritas Spendenkonto
IBAN: AT28 3258 5000 0007 6000
BIC: RLNWATWWOBG
Kennwort: Kinder in Not
Online-Spenden: www.caritas-stpoelten.at/spenden

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