Caritas-Wohnhaus kein Geschenk,
sondern ein Rechtsanspruch
Ein neues Wohnhaus für Menschen mit Behinderungen haben am 18. September Bischof Klaus Küng, Caritas-Direktor Friedrich Schuhböck und der 2. Landtagspräsident Herbert Nowohradsky in Rastenfeld im Bezirk Krems offiziell eröffnet.
In dem Caritas Haus wohnen 18 Menschen mit kognitiven Behinderungen. Martin Bade leitet das Wohnhaus im Waldviertel. Die meisten Bewohnerinnen und Bewohner arbeiten in den Caritas Tages-Werkstätten in Zwettl und Gföhl. „Die 18 Menschen mit Behinderungen leben in vier Kleinwohnungen und in 14 Einzelzimmern“, sagt Wohnhausleiter Martin Bade, und sie werden assistiert und begleitet von zehn angestellten Caritas MitarbeiterInnen.
Stellvertretend für die BewohnerInnen begrüßte Emmerich Hahn, Caritas Bereichsleiter für Menschen mit Behinderungen in der Diözese St. Pölten, die Gäste. „In Assistenz, und als Begleiter der BewohnerInnen“, so Hahn, der mit diesem Beispiel das Prinzip der Normalisierung und Selbstbestimmung aller Menschen verdeutlichte. Emmerich Hahn: „Menschen mit Behinderungen sind Experten in eigener Sache, und wir professionelle Begleiter versuchen mit ihnen ihre persönlichen Ziele zu definieren, zu finden und sie dann zu begleiten. Der behinderte Mensch ist einer von uns und teilt voll und ganz unsere Menschennatur.“
Caritas-Direktor Friedrich Schuhböck: „Das Christentum wird hier als Tat, als Tat-Sache gelebt. Caritas, als wesentlicher Bestandteil der Kirche, ist spürbar. Schuhböck dankte dem Land NÖ, der Gemeinde, der Pfarre, den Bewohnern von Rastenfeld, den Firmen, den Angehörigen und den Caritas Mitarbeitern. „Nach meinem christlichen Verständnis“, so Schuhböck zu den Bewohnerinnen: „Das Wohnhaus ist kein Geschenk an Euch, sondern ein Rechtsanspruch von Euch, den wir einfach nachgekommen sind.“
„Das Wohl der Menschen, das Miteinander“ steht auch für Bürgermeister Albert Pani im Mittelpunkt. Er freut sich besonders, dass Integration und Miteinander in Rastenfeld auch gelebt werden. So ermöglichen mehrere Frauen in der Gemeinde den Bewohnerinnen den sonntäglichen Gottesdienstbesuch. Sie holen sie ab und begleiten sie wieder ins Wohnhaus zurück. Pani zur Caritas: „Danke, dass sie ja zu Rastenfeld gesagt haben, Rastenfeld sagt ja zu ihrer wunderbaren Einrichtung. Da das Wohnhaus bereits ein knappes Jahr in Betrieb ist, können wir aus Erfahrung sagen: „Das gemeinsame Leben gelingt.“
Bezirkshauptmann Werner Nikisch ging auf das Motto „Caritas & Du: Gemeinsam Wunder wirken“ ein. „Es ist für mich ein kleines Wunder, wie sich in meiner 40-jährigen Dienstzeit die Einstellung und Behindertenarbeit positiv entwickelt hat.“ BH Nikisch dankte, dass die Caritas nicht nur im Ballungsraum aktiv ist, sondern auch am Land – „und am Rande des Bezirkes Krems dieses Wohnhaus errichtet hat.“
Diözesanbischof Klaus Küng, der den BewohnerInnen und MitarbeiterInnen den Segen erteilte, freute sich beim Rundgang durch die Zimmer über besondere Geburtstagswünsche. Wolfgang Riedl, der im Caritas-Haus in Rastenfeld wohnt, hat am selben Tag wie Bischof Küng Geburtstag – beide feierten einen Tag vor der Eröffnung.
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