Weihnachten feiern ohne Streit

An das bevorstehende Weihnachtsfest sind in vielen Familien hohe Erwartungen geknüpft: Harmonische Stunden im Kreise der Liebsten, dazu das perfekte Weihnachtsmenü. Die Wirklichkeit sieht leider oft anders aus, weiß Sabine Scharbert, Leiterin der Caritas Familienberatung der Diözese St. Pölten: „Einkaufen, backen, Weihnachtsputz, Verwandte bewirten bzw. besuchen. Das alles kann für manche Menschen zur Belastung werden. Hinzu kann auch noch ein finanzieller Druck kommen, weil man Geschenkwünsche erfüllen will. Konflikte und Enttäuschungen sind da natürlich programmiert, wenn hohe Ansprüche an sich selbst, hohe Erwartungen an das Gegenüber und Stress zusammenkommen. Dann wird am Heiligen Abend oft gestritten statt besinnlich gefeiert.“

 

Daher gibt die Caritas Familienberaterin folgende Tipps für die Feiertage: 

 

1. Auf die eigenen Bedürfnisse achten – auch mal „Nein“ sagen (z. B. zu Verwandten, zur x-ten Weihnachtsfeier, etc.)

2. Mehr Gelassenheit: Keine zu hohen Erwartungen an sich selbst und andere stellen

3. Nicht nur zu Weihnachten: sich Hilfe holen in Form von Beratung oder Psychotherapie, wenn es allein nicht mehr geht 

 

Für andere kann die Aussicht die Feiertage allein zu verbringen, Traurigkeit und Angst auslösen. Das subjektive Gefühl, dass alle anderen Menschen das Fest im Kreise lieber Menschen verbringen, macht das Alleinsein noch unerträglicher. „Tatsache ist jedoch, dass die Zahl der allein lebenden Menschen zunimmt und sehr viele Menschen die Feiertage allein verbringen. Man ist also gar nicht so allein mit dem Alleinsein. Dieser Gedanke kann schon hilfreich sein, um die Einsamkeit zu lindern“, so Sabine Scharbert.

 

Die Caritas Familienberatungsstellen helfen kostenlos nach telefonischer Anmeldung in 15 Bezirkshauptstädten bei familiären Krisen und Konflikten. Hier können im persönlichen Gespräch mit SozialarbeiterInnen und PsychotherapeutInnen neue Herangehensweisen für bestehende Probleme gesucht werden.

 

Freie Psychotherapieplätze für Kinder, Jugendliche und Männer

Die Caritas Familienberatungsstellen bieten auch längerfristige Unterstützung bei psychischen, psychosozialen oder auch psychosomatisch bedingten Leidenszuständen und Verhaltensschwierigkeiten an. „Bei der Psychotherapie entwickeln wir nach einer umfassenden Abklärung der Lebens- und Leidensgeschichte einen individuell abgestimmten Behandlungsplan und definieren Ziele, die erreicht werden wollen. Für Männer sowie Kinder und Jugendliche ist dieses Angebot durch die Krankenkassen vollfinanziert und kann somit kostenlos angeboten werden. Wir haben hier aktuell auch freie Plätze“, so Sabine Scharbert.

 

Im Akutfall ist an den Feiertagen die Telefonseelsorge unter der Notrufnummer 142 erreichbar. Alle Kontakte zur Caritas Familienberatung finden Sie unter http://caritas-stpoelten.at/familienberatung