20 Jahre Caritas Sozialstation Alpenvorland

"Heute ist ein Feiertag und berechtigter Tag zum Feiern", sagte Walter Reiterlehner, Leiter des Bereiches Familie und Pflege in der Caritas der Diözese St. Pölten bei der Eröffnung der neuen Büros in St. Leonhard und dem Jubiläum 20 Jahre Caritas Sozialstation Alpenvorland für Betreuen und Pflegen zu Hause. "Eigentlich feiern wir schon den 21. Geburtstag", sagte Regionalleiter Johannes Hofmarcher, aber wir haben gewartet bis die Sozialstation im neuen Ärztezentrum am Hauptplatz fertig geworden ist.

Die Schollacherin DGKS Michaela Fellner leitet seit fünf Jahren die Sozialstation Alpenvorland. Damals bestand das Team aus  8 Mitarbeiterinnen, heute leisten 18 Mitarbeiterinnen pro Monat rund 1.300 Einsatzstunden für Betreuen und Pflegen zu Hause in den Gemeinden St. Leonhard, Ruprechtshofen, Schollach, Zelking-Matzleinsdorf und Loosdorf. Essen auf Rädern wird täglich von einer Gruppe Männer ehrenamtlich rund um Obmann Engelbert Teufl zugestellt. Die ARGE Alpenvorland - d.h. ein Förderverein - unter Obfrau Caroline Abel hilft mit kleinen und großen Aktionen bzw. durch tatkräftige Freiwilligenarbeit bei den Betreuungsnachmittagen mit Gedächtnistraining für alte und pflegebedürftige Menschen.

"Die Caritas ist tief verwurzelt in Leonhofen", so Bürgermeister Hans-Jürgen Resel, "und genießt bei der Bevölkerung hohes Vertrauen." Neben der Tages-Werkstatt führt die Caritas auch ein Wohnhaus für Menschen mit Behinderungen. Ebenfalls am Montag wurde in St. Leonhard von Landesrätin Johanna Mikl-Leitner auch ein neues Büro für "Begleitetes Wohnen" eröffnet. Drei MitarbeiterInnen der Caritas Wohnassistenz begleiten derzeit elf Menschen mit Behinderungen in der Region. Damit können diese Menschen in einer eigenen Wohnung mit größtmöglicher Selbständigkeit und Eigenverantwortung leben.
 
BH Elfriede Mayrhofer und Landesrätin Johanna Mikl-Leitner würdigten die Leistungen der Caritas und dankten den hauptberuflichen MitarbeiterInnen sowie den vielen Freiwilligen für ihre Arbeit und die gelebte Nächstenliebe.
Caritas Bereichsleiter Walter Reiterlehner erwartet von der Politik, "dass sie Regeln für das Zusammenleben der Menschen und einen Ausgleich der Bürgerinteressen schafft." Dabei haben Geld und Wirtschaft eine dienende Funktion. "Derzeit habe ich allerdings den Eindruck, dass der Mensch der Wirtschaft dient und nicht die Wirtschaft und das Geld den Menschen", so Reiterlehner. Was Betreuen und Pflegen zu Hause betrifft, warnt Reiterlehner vor zu großen Einsparungen. "Das gefährdet die Qualität der Dienste und erhöht den Arbeitsdruck der Mitarbeiterinnen unverhältnismäßig.  Arbeit in der Mobilen Pflege schafft viele Frauenarbeitsplätze, faires Einkommen für Frauen und Männer, und dieses Einkommen wird umgehend in der lokalen Wirtschaft investiert", ist Reiterlehner überzeugt. "Freiwilligenarbeit ist von großer Bedeutung - nicht weil sie kostengünstiger ist, sondern weil es einen gemeinschaftlichen Zugewinn von Lebensqualität gibt", sagt Reiterlehner, "es verbindet die Menschen, es schafft eine Atmosphäre der Solidarität und des gegenseitigen Vertrauens. Beide Seiten sollen sich freuen, sollen voneinander lernen und schwierige Lebenssituationen miteinander meistern." 
 
Den Segen für MitarbeiterInnen, Kunden und die neue Sozialstation spendete der Ruprechtshofner Diakon Johann Reiterlehner. Den musikalischen Teil der Feier gestaltete der Musikschulverband Alpenvorland unter der Leitung von Leopoldine Salzer.

Sozialstation Alpenvorland