Die Berufsausbildungsassistenz ist flächendeckend in ganz Niederösterreich etabliert und wird je nach Viertel von den Trägerorganisationen Caritas St. Pölten (Waldviertel), Chance Plus (Mostviertel), Integration NÖ (Industrieviertel) und Caritas Wien (Weinviertel) angeboten. Diese sind in ihren Regionen bestens verankert und können auf zehn Jahre Erfahrung und Professionalität in der Zusammenarbeit mit den Jugendlichen, den Unternehmen und den weiteren Kooperationspartnern zurückblicken. Durch diese enge Kooperation aller Beteiligten ist ein Eingehen auf die individuellen Bedürfnisse der Jugendlichen möglich.
Seit nunmehr 10 Jahren begleitet die Berufsausbildungsassistenz (BAS) flächendeckend in ganz Niederösterreich Jugendliche erfolgreich auf ihrem Weg zu einer abgeschlossenen Integrativen Berufsausbildung (IBA). Im Jahr 2003 wurde das Modell der integrativen Berufsausbildung erstmals gesetzlich verankert. Dies war auch der Beginn der Berufsausbildungsassistenz (BAS), welche benachteiligten Jugendlichen mit persönlichen Vermittlungshemmnissen die Chance auf eine solide Berufsausbildung ermöglichen soll. Neben den gesetzlichen Rahmenbedingungen wurde damit auch die fachliche Begleitung und Unterstützung abgesichert.
Anfängliche Bedenken konnten durch den großen Erfolg des Modells der Integrativen Berufsausbildung rasch ausgeräumt werden. Sehr schnell zeigte sich, dass die Assistenz und Förderung auf diesem Gebiet nicht nur bei den betroffenen Lehrlingen, sondern insbesondere auch bei den Ausbildungsfirmen auf großes Interesse stieß. So ist die Berufsausbildungsassistenz in Niederösterreich als unterstützende Maßnahme aus dem integrativen Ausbildungsangebot nicht mehr wegzudenken.
Und die Zahlen in Niederösterreich sprechen für sich: über 450 Jugendliche schlossen in den letzten 10 Jahren erfolgreich eine Verlängerte Lehre ab, über 150 Jugendliche schlossen erfolgreich eine Teilqualifizierungslehre ab.
Was ist die Integrative Berufsausbildung?
Die Integrative Berufsausbildung bringt Chancen für Jugendliche mit persönlichen Vermittlungshindernissen und Unternehmen. Lehrlinge und Betriebe bekommen durch die
Berufsausbildungsassistenz maßgeschneiderte Unterstützungsangebote, die individuell abgestimmte Begleitung der Jugendlichen ermöglicht diesen, ihre Lehre oder Teilqualifizierung erfolgreich abzuschließen. Es stehen 2 Modelle der Integrativen Berufsausbildung offen: im Rahmen einer verlängerten Lehre kann die regulär vorgesehene Lehrzeit um ein bis maximal zwei Jahre verlängert werden, im Rahmen einer Teilqualifizierung werden Teilbereiche eines Lehrberufes erlernt. Die Jugendlichen werden während der gesamten Ausbildungszeit von der Berufsausbildungsassistenz begleitet, diese ist zeitgleich zentrale Drehscheibe und Schnittstelle zwischen Lehrbetrieb, Berufsschule, AMS, und Wirtschaftskammer bzw. Landwirtschaftskammer.
Das Angebot der Berufsausbildungsassistenz können Jugendliche im Rahmen der Integrativen Berufsausbildung in Anspruch nehmen, die entweder
• am Ende der Pflichtschulzeit einen Sonderpädagogischen Förderbedarf hatten,
• keinen oder einen negativen Hauptschulabschluss aufweisen,
• eine Behinderung im Sinne des Behinderteneinstellungsgesetzes (bzw. des jeweiligen Landesbehindertengesetzes) aufweisen oder
• auf Grund von persönlichen Vermittlungshindernisse keine Lehrstelle fanden bzw. die das Arbeitsmarktservice nicht in ein Lehrverhältnis vermitteln konnte.
Weitere Voraussetzungen für eine Integrative Berufsausbildung sind eine Bestätigung des Arbeitsmarktservices über die Zielgruppenzugehörigkeit sowie eine Abklärung der beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten durch das Jugendcoaching.
Die Berufsausbildungsassistenz wird vom Sozialministeriumservice, Landesstelle NÖ, aus Mitteln der „Beschäftigungsoffensive der österreichischen Bundesregierung für Menschen mit Behinderungen“ gefördert und zählt – neben den weiteren Angeboten des Netzwerkes Berufliche Assistenzen (NEBA) – zu den zentralen Angeboten des Sozialministeriumservice.