Hilfe für psychisch kranke Menschen

„2.668 Menschen mit psychischen Erkrankungen haben im Vorjahr 41.196 Mal die Caritas Beratungsstellen des PsychoSozialen Dienstes in der Diözese St. Pölten in Anspruch genommen, außerdem wurden 8.323 Hausbesuche durchgeführt“, betont DSA Anna Durstberger, die Leiterin der PsychoSozialen Einrichtungen der Caritas der Diözese St. Pölten.

„12,6 % der Österreicher/innen sind armutsgefährdet“, sagte Caritas Präsident Franz Küberl in Melk. Sie verdienen weniger als 893 Euro im Monat, zwölf Mal pro Jahr. Und in manifester Armut leben in Österreich 5,6 Prozent der Bevölkerung. „Das sind erschreckend viele“, so Küberl. Dazu kommt, dass Armut und Gesundheit oft eng miteinander verknüpft sind. Während 12 Prozent der armutsgefährdeten Menschen auch an gesundheitlichen Problemen leiden (Selbsteinschätzung), sind es in der Gruppe außerhalb der Armutsgrenze nur 6 %, die sich selbst als krank bezeichnen. „Als Schritt in die richtige Richtung“ bezeichnet Küberl die geplante Einführung der bedarfsorientierten Mindestsicherung.

Für Sozialminister Erwin Buchinger sind neben der Mindestsicherung noch zwei weitere Punkte in der Armutsbekämpfung besonders wichtig: Gute Arbeitsplätze schaffen, von denen die Menschen auch leben können und die Einführung des Mindestlohnes von 1.000 Euro brutto, 14 Mal pro Jahr.

Am Programm der ganztägigen Veranstaltung standen auch ein Fachvortrag von Dr. Claudius Stein („Krise – Trauer – Depression“) sowie weitere Beiträge mit Dichterkönig Karl Sprengseis, Sigrid Steffen (Vizepräsidentin der europäischen Angehörigen-Vereinigung), Monika Ohmann (Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie), Stefan Trümmel (Betroffner), Traude Izaak (Hilfe zur Selbsthilfe für seelische Gesundheit) und Dr. Stefan Frühwald (Ärztlicher Leiter des PsychoSozialen Dienstes der Caritas St. Pölten).

Angelika Tiefengraber präsentierte mit großem Beifall ihr neues Buch „Licht und Schatten“. In ihren Gedichten und Bildern drückt sie Erfahrungen mit ihrer psychischen Erkrankung aus. (Eigenverlag, 16,50 Euro, info(at)stpoelten.caritas.at)

Der PsychoSoziale Dienst der Caritas richtet sich an Menschen in psychischen Krisen und mit psychischen Erkrankungen und deren Angehörigen. Die Beratung und Begleitung erfolgt durch diplomierte SozialarbeiterInnen und FachärztInnen für Psychiatrie. Die Beratung ist kostenlos und kann auf Wunsch auch telefonisch und anonym erfolgen.

Beratungsstellen der Caritas gibt es in den Bezirken Amstetten, Gmünd, Horn, Krems, Lilienfeld, Melk, Scheibbs, St. Pölten, Waidhofen/Thaya, Waidhofen/Ybbs und Zwettl.

Regionalbüro Mostviertel

Für die Bezirke Amstetten, Melk, Scheibbs, und Waidhofen/Ybbs. Hauptplatz 37, 3300 Amstetten, 07472/655 44.

Regionalbüro Waldviertel

Für die Bezirke Gmünd, Horn, Waidhofen/Thaya und Zwettl. Landstraße 29, 3910 Zwettl, 02822/535 12.

Regionalbüro St. Pölten

Für die Bezirke St. Pölten, Krems, Lilienfeld, Dr. Karl Renner Promenade 12, 3100 St. Pölten, 02742/710 00.