Als Erzählkünstlerin verzauberte Jana Raile bei einem Leseabend in der Buchhandlung Thalia in St. Pölten ihr Publikum mit eindrucksvoller Stimme, Mimik und Gestik. Lebendig und einfühlsam führte sie in bekannte und unbekannte Märchenwelten, erzählte vom Ringen mit dem Leben und dem Verhandeln mit dem Tod. „Märchen können Lebenden und Sterbenden Begleiter auf dem Weg sein. Sie verbinden uns mit unseren Wurzeln und Traditionen“, so Roman Knapp, Leiter des Mobilen Hospizdienstes der Caritas St. Pölten, in seiner Einleitung zu diesem ungewöhnlichen Erzählabend.
Märchen sprechen in zahlreichen Bildern vom Werden und Vergehen. Sie laden uns ein, mit dem Herzen zu suchen. In einem anschließenden Gespräch erläutert Jana Raile die Bedeutung der Märchenbilder und gab Raum für Fragen. Ihr Buch „Und wenn sie nicht gestorben sind…“, erschienen im Kreuz Verlag, ermöglicht neue Zugänge zum Wissen der Märchen und beleuchtet diese unter der Perspektive von Abschied, Tod und Trauer.
In der Pause informierte der Mobile Hospizdienst der Caritas über seine Arbeit. Die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter der Caritas beraten und begleiten Schwerkranke und deren Angehörige zu Hause, im Krankenhaus oder im Pflegeheim. Sie entlasten Angehörige und Pflegende und begleiten die Angehörigen auch in ihrer Trauer. Der Mensch mit seinen Bedürfnissen und Wünschen steht im Mittelpunkt.