Kälte ist kein Kinderspiel - Osthilfe-Kampagne gestartet

„Was machen Sie, wenn es draußen minus 20 Grad hat?“, betonte Caritasdirektor Mag. Friedrich Schuhböck zum Auftakt der Osthilfe-Kampagne am 30. Jänner beim Pressegespräch im Cafe Schubert in St. Pölten. „Nur wenige Flugstunden von uns entfernt, in Albanien, Armenien, oder in der Ukraine ist der Winter für viele Menschen lebensbedrohend, tausende Wohnungen bleiben hier ungeheizt. Jedes vierte Kind in Südosteuropa und den Ländern der ehemaligen Sowjetunion lebt in extremer Armut und Kälte“, so Schuhböck weiter.
Vor allem für die Schwächsten der Gesellschaft, die Kinder, bedeute die Kälte oft einen Überlebenskampf. Die Caritas stellt ihre diesjährige Februarsammlung deshalb unter das Motto „Kälte ist kein Kinderspiel“. Die einzige Hilfe gegen die Kälte ist Wärme, auch in Form von menschlicher Wärme.
Schuhböck erinnerte in diesem Zusammenhang auch daran, dass die österreichische Regierung ihren Verpflichtungen in der Entwicklungszusammenarbeit derzeit bei weitem nicht nachkommt. Die zugesagten EZA- Mittel müssen auch eingesetzt werden. Das heißt eine Erhöhung der Gelder für die Entwicklungszusammenarbeit bis 2010 auf 0,51 Prozent und bis 2015 auf 0,7 Prozent des Bruttonationalprodukts.

Hilfe für Straßenkinder in Albanien
„Insel der Seligen – so könnte man das „Haus Eden“ mitten in der aufstrebenden Großstadt Tirana bezeichnen“ erzählte Lukas Steinwendtner, Leiter der Caritas Auslandshilfe über ein Straßenkinderprojekt der Caritas in Albanien. „Für Kinder ist es wie eine Oase – abseits der Slums, der winterlichen Kälte und der Nässe in den armseligen Wohnungen und Hütten.“ Hier bekommen die Kinder ein warmes Essen, schulische Betreuung, medizinische Versorgung und einen warmen Platz zum Spielen. Für die Caritas ist „Eden“ eine Herausforderung – Kindern aus den ärmsten Familien, Straßenkindern ohne Orientierung, ohne Dokumente, das zu geben, was sie für eine normale Entwicklung brauchen: Geborgenheit, medizinische Versorgung, Schulbildung, Nahrung, Halt und Orientierung für ihr Leben. Und damit eine Zukunft.

Osthilfefonds der Diözese hat vielen Mut gegeben
Der Bereichsleiter der Pastoralen Dienste der Diözese St. Pölten Axel Isenbart betonte die Bedeutung der Pfarren für die Osthilfesammlung. Denn Pfarren sind Orte der Solidarität und Sensibilität für Menschen in Not. Besonders unterstützt von Seiten der Pastoralen Dienste der Diözese St. Pölten wird heuer ein Projekt in der Ukraine. Im kleinen Ort Tarasivka sind die meisten Frauen fortgezogen. Sie arbeiten legal, manche auch illegal in Spanien, Portugal, Italien, um Geld für den Lebensunterhalt der Familien zu besorgen. Die Männer sind arbeitslos, die Kinder sich selbst überlassen und meist auf der Straße. Hier soll ein Zentrum für Kinder und Jugendliche entstehen, zur neuen Heimat werden. Vor allem im Winter, wenn viele Wohnungen leer sind und kalt bleiben.

Coffee to help – eine Aktion der Caritas
Im Rahmen einer Straßenaktion vor dem Cafe Schubert wurde vor der Pressekonferenz im Freien unter dem Motto „Kälte ist kein Kinderspiel“ symbolisch ein Kinderzimmer aufgebaut und mit der Aktion „Coffee to help“ Kaffee ausgeschenkt, um auf die drastische Situation in Osteuropa hinzuweisen. „Erstmals startet die Caritas heuer diese Aktion und lädt Menschen dazu ein, eine Kaffeejause für die gute Sache zu veranstalten“, erzählte Cornelia Gattringer von der youngCaritas. Die Ingredienzien für diese Aktion sind ganz einfach. Menschen mit Herz und Engagement bitten zum Kaffee, servieren FreundInnen und Bekannten eine genussvolle Tasse. Die KaffeetrinkerInnen werden vom ihren Gastgebern eingeladen, für den Kaffee eine Spende für Kinder in Not zu geben.

Sparkasse St. Pölten unterstützt die Aktion
Nach dem Motto „In jeder Beziehung zählen die Menschen“ unterstützt die Sparkasse NÖ Mitte West AG die Aktion von Caritas und Pastoralen Diensten. „Dieses Motto drückt sich für uns auch in dieser Hilfskampagne aus“, betonte Direktionsrat Peter Lafite. Hilfe für Kinder in den ärmsten Ländern Europas sei „gut investiertes Geld“ und die Sparkasse freue sich, dabei Partner zu sein.

Sammlungsziel: Mehr als 100.000 Euro
Mehr als 100.000 Euro wollen Caritas und Pastorale Dienste für die Osthilfe in der Diözese St. Pölten aufbringen. Die Caritas finanziert mit den Spenden der Februarkampagne 250 Projekte in den ärmsten Ländern Europas, vorwiegend in Ost- und Südeuropa. Neben der Spenden-Werbung in den Pfarren wird die Kampagne über Gratis-Werbespots im ORF, Großplakate und Printmedien intensiv beworben. Unterstützt wir die Aktion auch von der Wr. Städtischen Versicherung und der Erste Bank.


Spenden-Zahlscheine liegen bei allen Sparkassen, Erste Banken und in allen Pfarren auf. Spenden sind auf das Konto Nr. 0000-013011, Sparkasse NÖ-Mitte-West, BLZ 20256 erbeten!

Siehe auch Presseservice

Fernsehbeitrag P3tv