Caritashilfe in Pakistan angelaufen

Nach schweren Kämpfen zwischen pakistanischen Regierungstruppen und Taliban im Nordwesten Pakistans sind 1,7 Millionen Menschen aus dem Swat Tal auf der Flucht. Hunderte von Bussen, Lkw, Autos und Motorrädern drängten sich auf allen Ausfallstraßen, die aus Mingora, der größten Stadt der Region, herausführen.
In 16 neu angelegten Flüchtlingslagern in der Nähe von Peschawar, der Hauptstadt der Nordwestgrenzprovinz, leben bis zu 70.000 Menschen Zelt an Zelt. Die Caritas verteilt dort mit Hilfe lokaler Partnerorganisationen Lebensmittel, Kochutensilien, Hygieneartikel und Zelte. „Die Hilfe durch die Caritas ist enorm wichtig", betont Caritas-Auslandshilfechef Christoph Petrik-Schweifer. "Mit diesem Explodieren der Lager hat niemand gerechnet. Die Hilfe in den Lagern wird zwar gut koordiniert, dennoch gab es schon Tote bei der Verteilung, da die Menschen unbedingt Hilfe benötigen.“

Ein wichtiges Service der Caritas sind die medizinischen Dienste in den Lagern. Die kleinen, in einem Zelt untergebrachten Stationen sind täglich 6 Stunden geöffnet und werden von einem gut ausgebildeten medizinischen Team geführt. Derzeit herrschen in den Lagern Temperaturen bis zu 45 Grad Celsius und die aufgestellten Zelte bieten zwar Schatten aber keine Abkühlung. Vor allem Kinder und ältere Personen leiden unter dieser Hitze enorm. Insgesamt wurde die erste Nothilfe mit 70.000,- Euro unterstützt.

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„Humanitäre Krise“
Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen UNHCR spricht von einer „sich ausbreitenden humanitären Krise“ in Pakistan. 907.000 Menschen seien allein in den vergangenen 14 Tagen vor den Kämpfen geflohen. 550.000 hätten sich zuvor auf die Flucht aus anderen Teilen von Pakistans unruhigem Nordwesten begeben.
Die Situation offenbart, wie sich der Jahrzehnte währende Konflikt aus dem benachbarten Afghanistan nach Pakistan verlagert hat: Bis vor zwei Jahren lebte in den riesigen Zeltstädten eine halbe Million afghanischer Flüchtlinge. Nach einem Abkommen zwischen Pakistan und Afghanistan wurden die letzten 2008 in ihre Heimat zurückgeschickt. Nun sind die Lager wieder überfüllt, diesmal mit Menschen aus Pakistans Nordwesten; Hunderttausende weitere Menschen aus den Kampfgebieten werden erwartet.

Spenden können Sie unter Caritas der Diözese St. Pölten, Kto 76.000, BLZ 32585 Kennwort: Hilfe für Vertriebene in Pakistan.