"Der Markt fällt nicht vom Himmel", so lautete der Vortrag von Caritaspräsident Küberl bei der Kirchenfachmesse „Gloria“ in St. Pölten.
Politik, Markt und Kirche stehen in einem bestimmten Verhältnis zueinander. Wenn eines dieser drei die Oberhand gewinne, wirke sich dies „entsetzlich“ auf die Menschheit aus. So Caritaspräsident Franz Küberl am letzten Tag der bei der Gloria der Kirchenfachmesse in St. Pölten am 10. Oktober in einem Vortrag über die Aufgabe des Marktes. Er erinnerte an Diktaturen totalitärer Staaten wie auch an den Fanatismus religiöser Strömungen.
Nicht alles, was am Markt vorhanden sei, könne auch vom Markt abgedeckt werden, relativierte Küberl die vermeintliche Omnipotenz des Marktes. Er verwies auf die Altenhilfe und Menschen, die keine Arbeit finden und sozusagen vom Markt abgelehnt werden. „Der Markt fällt nicht vom Himmel, sondern wird gestaltet“, betonte Küberl und rief auf, dem Markt eine andere Dimension zu geben. So könne der „faire Handel“ mithelfen, dem Markt eine andere Dimension zu geben. Zwischen Produzenten und Konsumenten müsse ein partnerschaftliches Verhältnis entstehen. Ebenso brauche es einen Ausgleich zwischen materiellen und immateriellen Gütern. Insgesamt, so Küberl, müsse die Logik des Profits durch die Logik der Solidarität ersetzt werden. Das sei im Kern auch die Aufgabe der Kirche.