Caritas eröffnet in Scheibbs neues Büro für Familie und Pflege

Ein neues Büro für die Familien- und Pflegedienste hat die Caritas in Scheibbs eröffnet. Neben der Hauskrankenpflege und der Heimhilfe sind am Rathausplatz 2 auch die Familienhilfe, die Tagesmütter und Regionalleitung für Betreuen und Pflegen zu Hause untergebracht.

An der offiziellen Eröffnung nahm auch Caritas Direktor Friedrich Schuhböck teil. Vizebürgermeisterin Christine Dünwald dankte nicht nur für das caritative Engagement, sondern auch für die Belebung des Scheibbser Rathausplatzes. „Im ehemaligen Frisörgeschäft Steinkellner sind jetzt Caritas-Einrichtungen zusammengefasst, die bisher am Vogelsangweg und am Kapuzinerplatz untergebracht waren“, sagt Hannes Hofmarcher, Mostviertel Regionalleiter für Betreuen und Pflegen zu Hause. 14 Sozialstationen mit rund 300 Caritas-Mitarbeiterinnen betreut Hofmarcher als Regionalleiter von Scheibbs aus.

Die Familienhelferinnen unter der Leitung von Margit Gebauer und Stellvertreterin Christine Amon haben in Scheibbs die Diözesan-Einsatzzentrale für das gesamte Gebiet der Diözese St. Pölten. Regionalleiterin für die Tagesmütter in Scheibbs ist Michaela Schotzger. Zehn Tagesmütter sind im Bereich Scheibbs im Einsatz. „Wir suchen dringend weitere Tagesmütter“, sagt Schotzger.

In der Festansprache nahm BH Martina Gerersdorfer auf den Grundauftrag der Caritas Bezug:  „Menschen helfen, dass sie ihr Leben möglichst selbstständig bewältigen können (Hilfe zur Selbsthilfe) und in allen Phasen der Beeinträchtigung und Erkrankung die Lebensqualität erhalten und die Menschenwürde bewahren.“ Gerersdorfer sieht das als besondere Qualität im Umgang mit Menschen, besonders in der mobilen Pflege. Sie dankte für die gute Zusammenarbeit mit den Behörden sowohl in der Pflege als auch in der Sozialarbeit im Bezirk.

Walter Reiterlehner, Leiter „Familie und Pflege“ in der Caritas der Diözese erinnerte an den Wert der Gesundheit im Alter. „Geld ist nicht alles“, so Reiterlehner. Zusätzlich zum Begriff Bruttonationalprodukt sprach Reiterlehner vom „Bruttonationalglück“, in Anlehnung an den Begriff im Staat Butan. Die Anzahl der alten und pflegebedürftigen Menschen wird in den nächsten Jahrzehnten stark steigen und der Anteil der Betreuung durch Angehörige wird abnehmen. „Daher werden neue Finanzierungsformen notwendig werden“, sagt Reiterlehner. Er denkt dabei an Mitteln aus Vermögenszuwachs, Finanztransaktionen und auch an die sogenannte Produktivitätssteuer.
Nicht zufrieden ist Reiterlehner mit der derzeitigen Form der 24-Stunden-Betreung. „Die Qualitätssicherung fehlt. Das muss dringend gesetzlich geregelt werden.“  

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