„Rückenwind“ in Amstetten: Caritas Jugendprojekt als „Lebensschule“

„Rückenwind“, ein Projekt der Caritas in Kooperation mit der Hauptschule Pestalozzistraße und der Firma Mondi, wurde am Donnerstag, 14. Jänner 2010, in Amstetten der Öffentlichkeit präsentiert. An vier Nachmittagen können Schülerinnen und Schüler auf freiwilliger Basis das Angebot in der Pestalozzihauptschule nutzen: „Es ist wesentlich mehr als Nachmittagsbetreuung und Nachhilfe“, sagt Caritasdirektor Friedrich Schuhböck. „Das Projekt Rückenwind ist eine ganzheitliche, umfassende soziale Lernbegleitung für benachteiligte SchülerInnen und SchülerInnen mit Migrationshintergrund. Das Projekt steht für Solidarität und stellt die Fähigkeiten des Einzelnen in den Vordergrund“, so Schuhböck.
Rückenwind ist „Integration durch Bildung“, erklärt DSA Beate Schneider von der Caritas-Projektleitung. Neben Bildung sind Soziales Lernen, aktive Freizeitgestaltung und Elternarbeit die wesentlichen Säulen des neuen Jugendprojektes.
 „Toleranz, Gewaltfreiheit und Achtung sind uns in der Schule ein großes Anliegen“, betont Schuldirektor Gottfried Schulze. „Integration gelingt dann, wenn beide Seiten gut informiert werden. Das gewährleisten die Projektbetreuerinnen der Caritas, Eva Widemann und Mirjam Redl.“
Der Amstettner Bürgermeister Herbert Katzengruber und Bezirkshauptmann Martina Gerersdorfer begrüßten das Projekt als neue Innovation und wünschten sich, dass „Rückenwind“ noch viele Nachahmer findet.

Zwei hauptberufliche Caritas Mitarbeiterinnen, eine Pädagogin und eine Sozial- und Lebensberaterin mit je 20 Wochenstunden Anstellung, betreuen und begleiten die Jugendlichen. Zielgruppe sind 10- bis 15jährigen Pflichtschüler. Sie sollen auf einen erfolgreichen Berufseinstieg beziehungsweise auf den Umstieg in eine weiterführende Schule vorbereitet werden. In jedem Kind steckt ein Talent bzw. stecken Gaben, die entdeckt und gefördert werden sollen. Daher steht neben dem klassischen Lernen auch die Entfaltung der persönlichen Fähigkeiten im Mittelpunkt. „Rückenwind“ ist eine Art „Lebensschule“, sagen die beiden Projektbetreuerinnen Eva Widemann und Mirjam Redl. Nach einem gemeinsamen Mittagessen können in der Schule nicht nur Sportflächen  und Turngeräte verwendet werden, sondern auch Gruppenräume und die Bibliothek für Lern- und Förderworkshops. Zusätzlich werden Programmpunkte außerhalb der Schule (Exkursionen, Betriebsbesuche) angeboten. 
Chancengleichheit und ein fairer Zugang zu den gesellschaftlichen Ressourcen sind Voraussetzung für die optimale Entfaltung der menschlichen Potentiale und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für alle Jugendlichen.
  
Vorbildliches Engagement der Firma Mondi
Das Papier- und Verpackungsunternehmen Mondi unterstützt das Projekt in Amstetten zum Thema „Integration durch Bildung“ mit etwas mehr als 20.000,- Euro. Neben finanzieller Unterstützung für drei Projekte in Österreich will Mondi Kindern und Jugendlichen ermöglichen, die Werke von Mondi Neusiedler in Ulmerfeld-Hausmening und Kematen/Ybbs sowie die Ybbstaler Zellstoff in Kematen/Ybbs und Mondi Release Liner Austria in Hilm zu besuchen. Hier können die Jugendlichen verschiedene Lehrberufe kennenlernen und mit ihren Eltern die beruflichen Tätigkeiten auch selbst aktiv ausprobieren. Mondi Neusiedler und Mondi Release Liner Austria sehen diese Aktivität als nachhaltige Maßnahme, um jungen Menschen mit Migrationshintergrund und sozialer Benachteiligung eine gleichwertige Chance im Bereich Bildung zu ermöglichen.
„Wir freuen uns, bei der Eröffnung des Projektes Rückenwind in unserer Region dabei sein zu dürfen. Durch die Nähe zu unseren Standorten hoffen wir, auch in Zukunft weitere Unterstützung  anbieten zu können, wie zum Beispiel Führungen in unseren Werken und die Vorstellung von verschiedenen Lehrberufen. Für uns ist es wichtig, dass unsere sozialen Aktivitäten im Unternehmen gelebt und nicht nur als notwendige Maßnahme angesehen werden“ sagt Karl Grill, Geschäftsführer der Mondi Neusiedler GmbH. Um die Bedeutung dieser Partnerschaft deutlich zu machen, waren die Geschäftsführer von Mondi Neusiedler und von Mondi Release Liner Austria sowie Albert Klinkhammer anwesend, der als Direktor Marketing und Kommunikation die sozialen Aktivitäten von Mondi Europe & International koordiniert.