Überleben in einem Trümmerhaufen

Am Mittwoch fuhr eines der Caritas-Teams mit der Österreichischen Katastrophenhelferin Sabine Wartha in die 30 km entfernte Stadt Leogane, um dort die ersten Verteilungen durchzuführen.

Wobei „Stadt“ vielleicht nicht mehr der richtige Ausdruck ist, die meisten Häuser wurde fast vollkommen zerstört. Die Stadt ist ein Trümmerhaufen. In Leogane leben oder lebten etwa 140.000 Menschen, wie viel es heute sind, weiß niemand. Eine Strecke, die man in Österreich in etwa einer halben Stunde bewältigt, dauert von Port au Prince bis Leogane derzeit mehrere Stunden.  Die Straßen sind durch eingestürzte Häuser blockiert, es fehlen Ampeln, jeder fährt einfach darauf los.  Dazu kommen der Gestank, der Staub und Müll, freilich  funktioniert auch die Müllabfuhr nicht mehr.

Die Lage ist dramatisch
„Wir hatten zwei Lastwagen voll beladen mit Plastikplanen, Wasserbehälter und Wasserreinigungstabletten,“ berichtet Sabine Wartha. „500 Familien, also etwa 2500 Menschen, konnten wir damit versorgen“.
Die humanitäre Hilfe wurde mit der lokalen Pfarre und 20 Freiwilligen organisiert. 9 UN-Soldaten sicherten die Verteilung ab. „Der Bedarf ist enorm, die Menschen brauchen dringend Hilfe. Wir hätten 10 mal so viel verteilen können,“ schildert Wartha die dramatische Lage.
Manchmal mussten die Soldaten die Leute heftig zurückdrängen, besonders als klar wurde, dass es nicht für alle reichen wird. Wartha: „Die Verzweiflung, der Hunger, der Durst -  das alles macht die Lage fast unkontrollierbar. Gott sei Dank lief alles trotzdem relativ ruhig ab.
„Viele Frauen haben uns geholfen, die Sachen auszupacken, zu verteilen. Ich bewundere diese Frauen, diese Menschen. Sie haben Schreckliches erlebt, Angehörige verloren, trotzdem zeigen sie einen unglaublichen Willen neu anzufangen“, betont die gebürtige Tirolerin Wartha.
Die Menschen in Leogane leben jetzt auf der Straße, haben provisorisch eine Schlafstelle errichtet. „Die Situation ist so dramatisch und trotzdem haben viele den Lebensmut nicht verloren. Unglaublich“, so die Caritas-Katastrophenhelferin.
Morgen wird ein neuer Lastenzug der Caritas nach Leogane gehen. Die Verteilung geht weiter.

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