Hochwasser Pakistan: Leben zwischen Hoffen und Bangen

Zehntausende Dörfer unter Wasser und 20 Millionen auf der Flucht. Das ist die bisherige Bilanz der Flutkatastrophe, die Pakistan vor rund drei Wochen heimsuchte. Ruth Pfau und Thomas Preindl schildern wie schwierig sich die Hilfsmaßnahmen in Pakistan gestalten und wie sie vor Ort helfen.

Ruth Pfau über den Alltag in Pakistan
„Wir haben nur noch unsere Kinder an uns reißen können als die Sturzflut kam. An etwas anderes haben wir nicht mehr gedacht.“ Eines der Millionen Schicksäle in Pakistan. Das berichtet Dr. Ruth Pfau von Gesprächen mit Betroffenen aus Khamisagoth. Ein Auszug aus ihren Schilderungen: Später fragte sie diese Frau wie viele Kinder sie habe. „Sechs sagt sie. Alle gesund? frage ich. Nein, sagt, sie. Eines hat die Flut mitgenommen.“

Auch in anderen Dörfern zeigt sich ein ähnliches Bild. In Adamgoth leben 423 Flüchtlinge in einer Hindu-Siedlung in einem erbarmungswürdigen Zustand. Dieselbe Situation in Manghopir. Über 2.000 Menschen stehen dort vor dem Nichts. Die Kapazitäten der HelferInnen sind mehr als ausgelastet. Krankheiten breiten sich aus. Durchfall, Hautinfektionen, Schnupfen, Malaria. Ruth Pfau erzählt von einem Patienten: Khan Mohammed hat sich mit einer Stromentladung schwer verbrannt, eine elektrische Leitung ist in eine Regenwasseransammlung gefallen und hat das Wasser aufgeladen. Wir nehmen dem Jungen mit ins Krankenhaus, wir werden seine Füße retten können. Eine gute Nachricht also, in schwierigen Tagen.

Essen und sauberes Wasser sind Luxus
Caritas-Helfer Thomas Preindl berichtet über eine Verteilung im 100-Familien-Dorf Saramina, wo Muslime, Christen und Hindus nun Zelt an Zelt nebeneinander leben.

Vor einigen Wochen war es noch ein ganz normales Dorf. Vielleicht mit der Besonderheit, dass in Saramina, zwei Autostunden nordwestlich von Pakistans Hauptstadt Islamabad gelegen, Muslime, Christen und Hindus friedlich nebeneinander lebten. Damals hatten sie noch ihre Lehmhäuser. Seit der großen Flut leben die rund 100 Familien Zelt an Zelt – in einem Camp der Caritas und einer lokalen Partnerorganisation.

„Die Menschen haben sich extrem gefreut über die Hilfe und sind dankbar für die Zelte, aber die Angst vor der Zukunft sitzt allen im Nacken. Schließlich wissen sie, wie extrem kalt ihre Winter sind“, berichtet der österreichische Caritas-Mitarbeiter Thomas Preindl. Gestern, Mittwoch, hat der erfahrene Katastrophenhelfer in Saramina Hygieneartikel verteilt. Dort hatten die Menschen Glück im Unglück: Viele ihrer Felder sind noch intakt, Mais und Gemüse sind bald erntereif – ein Hoffnungsschimmer angesichts der enormen Zerstörung. Trinkwasser kommt aus dem Tank der Caritas.

Essen und sauberes Wasser sind jetzt für viele Menschen in Pakistan schon Luxus: Sechs Millionen Menschen sind durch die Hochwasserkatastrophe völlig auf humanitäre Hilfe angewiesen. „Der Bedarf ist so enorm, wir tun, was wir können, aber es ist einfach noch viel mehr Hilfe nötig“, hofft Preindl auf weitere Spenden aus Österreich. Heute bricht der Tiroler in den Shangla Distict im Norden auf, um das internationale Caritas-Team in Besham in Logistikfragen zu unterstützen. Was genau das heißt? „Die große Fragen sind: Was bekommen wir wo wie her und wer braucht es am dringensten?“, so Preindl.    

Die Menschen in Pakistan zählen auf Ihre Hilfe!

Die Caritas bittet um Spenden für die Menschen in Pakistan:

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Caritas-Spendenkonto: PSK 7.700 004, BLZ 60.000, Kennwort: Hochwasser Pakistan
Nachbar in Not-Spendenkonto: PSK 90 750 700, BLZ 60 000, Kennwort: Flutkatastrophe Pakistan

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