Wohnungslosigkeit kann jeden treffen

youngcaritas und Cinema Paradiso präsentierten gemeinsam den Film "Mitten am Rand", der Einblicke in die Lebenswelten wohnungsloser Menschen gewährt. Wohnungslosigkeit hat viele Gesichter und kann jeden treffen - Der Film machte die vielen Facetten des Themas sichtbar. Betroffene selbst kamen zu Wort und gaben Einblick in ihre Situation.

Im Anschluss fand eine Diskussion zum Thema mit DSA Marianne Weigl (Leiterin der Sozialberatung der Caritas St. Pölten), Walter Steindl (Wohnheim und Tageszentrum Kalvarienberg Emmaus), Kurt Lenitz (Leiter von BEWOK, Beratung bei drohendem Wohnungsverlust) und Hannah Swoboda (Leiterin JUCA - Haus für junge wohnungslose Männer und Frauen der Caritas Wien und Regisseurin des Films) statt. Den Abend veranstalten die Caritas St. Pölten gemeinsam mit dem Cinema Paradiso aus Anlass des Europäischen Jahres zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung. 

"In der Zwischenzeit sind auch immer mehr Frauen und Jugendliche ab 15 Jahren von Wohnungslosigkeit betroffen", sagt Hannah Swoboda. Die Emmausgemeinschaft in St. Pölten bietet als einzige Einrichtung in NÖ eine Notschlafstelle für junge obdachlose Menschen, bestätigt Walter Steindl.

"In den ländlichen Regionen dürfen wir die verdeckte Obdachlosigkeit nicht außer Acht lassen", sagt Marianne Weigl, die Leiterin der Caritas Sozialberatungsstellen in der Diözese St. Pölten. Das hängt auch damit zusammen, es am Land und in den Kleinstädten in NÖ keine niederschwelligen Angebote, wie z. B. Notschlafstellen gibt. In St. Pölten führt die Emmausgemeinschaft eine Notschlafstelle.

Weigl: „Wir brauchen auch in anderen niederösterreichischen Städten kleinere Notschlafstellen.“ Die Erfahrung zeigt, dass obdachlose Menschen, sonst in die Anonymität der Großstädte flüchten. Dadurch wird das Problem in Wien immer größer. Die Caritas Wien stellt derzeit mehr als 800 Schlaf- und Wohnungsplätze für wohnungslose Menschen in verschiedenen Häusern und Einrichtungen zur Verfügung.