Caritas stockt Demenzberatungsstelle auf. Pflegende Angehörige brauchen dringend Unterstützung.
Vor fünf Jahren hat die Caritas eine Kompetenzstelle für Demenzkranke und pflegende Angehörige errichtet. Jetzt wurde die Stelle personell für die Bezirke Scheibbs, Melk und Amstetten erweitert. "Diplom Gesundheits- und Krankenschwester Elisabeth Haller kommt in die Familien und berät Demenzkranke und Angehörige", sagt Lea Hofer-Wecer, die die Caritas Kompetenzstelle aufgebaut hat.
Hilfe erhalten pflegende Angehörige auch bei den regelmäßigen Stammtischen. Der nächste Stammtisch ist in Scheibbs am Mittwoch, 9. Februar um 19 Uhr im Landesklinikum Scheibbs. Die Teilnahme ist kostenlos. Die weiteren Termine sind am 19. März, 13. April, 11. Mai und 8. Juni.
„Im Leben lernt man jeden Tag etwas Neues und dies wird in ein imaginäres Buch geschrieben. Wenn man nun an Demenz erkrankt, wird jeden Tag eine Seite herausgerissen – diesen Inhalt hat man dann vergessen. Und was man als Letztes gelernt hat, geht als Erstes wieder verloren. Dies geht soweit, dass man eines Tages nicht mehr weiß, was man mit Gabel und Messer tun soll.“ So beschreibt eine pflegende Angehörige das Fortschreiten dieser Erkrankung des Gehirns.
"Derzeit gibt es in Österreich rund 110.000 Menschen die an Demenz erkrankt sind", sagt Haller. Die häufigste ist die Alzheimer-Demenz. Deren Auslöser ist nur in Ansätzen bekannt. Risikofaktor Nr. 1 ist immer das Alter. "Aber nicht alle, die an Vergesslichkeit leiden, haben Demenz", warnt Hofer-Wecer. Daher sei die Früherkennung und Diagnose so wichtig. Mit Medikamenten und Therapien kann so die Lebensqualität länger erhalten werden. "Mehr als 80 Prozent der demenzkranken Menschen werden zu Hause betreut und gepflegt", sagt Elisabeth Haller. „Deshalb sorgen wir uns als Caritas auch besonders um die Angehörigen."
Demenzberatung