10 Jahre Mobiler Hospizdienst in Amstetten

Vor 10 Jahren wurde der Mobile Hospizdienst der Caritas in Amstetten gegründet. „Nicht dem Leben mehr Tage geben, sondern dem Tag mehr Leben geben“, mit diesem Zitat beschrieb Bürgermeister Herbert Katzengruber treffend die Arbeit der Hospizarbeit. Nationalrat Günter Kössel erinnerte an die Einführung der Hospizkarenz, die in Europa als Vorzeigeprojekt gilt.  Damit können auch schwerstkranke Menschen zu Hause betreut werden. NR Kössel dankte den freiwilligen MitarbeiterInnen: „Sie übernehmen hier eine der schwersten ehrenamtliche Aufgaben, die man sich vorstellen kann.“

"Im Vorjahr haben 39 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 1350 Stunden bei 73 Hospizbegleitungen geleistet, zu Hause beziehungsweise in Pflegeheimen", erklärt Andrea Koch, die Leiterin des Mobilen Hospizdienstes in Amstetten. Begonnen hat es 2000 in der Region Amstetten mit einem Lehrgang für Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung in Gießhübel.  "Derzeit läuft in der Diözese St. Pölten der 27. Ausbildungslehrgang", berichtet Walter Reiterlehner, Leiter des Bereiches Familie und Pflege in der Caritas der Diözese St. Pölten.

Gedankt wurde bei der Feier im Rathaussaal in Amstetten auch Erni Sirlinger. Sie hat den Hospizdienst der Caritas in Amstetten aufgebaut und bis zur Pensionierung geleitet. "Neben der Sorge um die schwerstkranken Menschen zu Hause, im Heim oder in der Klinik richtet sich unsere Aufmerksamkeit auch an die Angehörigen", sagt Elisabeth Haas, die Leiterin des Caritas Hospizdienstes der Diözese St. Pölten.

Dr. Brigitte Riss, die Vorsitzende des Landesverbands Hospiz NÖ, gratulierte zu dem Jubiläum. Marianne Kössel und Stefanie Gruber, zwei Ehrenamtliche des Amstettner Caritas Hospizdienstes, präsentierten bei der Feier auch ein neues Projekt des Landesverbandes: „Hospiz macht Schule“. Kinder und junge Menschen bekommen so Kontakt mit Hospizmitarbeiterinnen und setzen sich dabei mit Alter, Betreuung von schwerkranken Menschen und mit persönlicher Sinnfindung auseinander. Finanziell ermöglicht wird dieses Projektes vom Forum Integrativmedizin, eine Initiative der Hilde Umdasch Privatstiftung. Den Festvortrag hielt der Psychotherapeut Franz Steinkellner, selbst langjähriger Referent bei den Caritas Lehrgängen und Ehrenamtlicher im Hospizdienst. Steinkellner erinnerte an zwei bedeutende Frauen in der Hospizbewegung, Elisabeth Kübler-Ross und Cicely Saunders. Ihre Grundhaltungen sind von großer Bedeutung: Du zählst, weil Du du bist. Und du wirst bis zum letzten Augenblick deines Lebens eine Bedeutung haben.". Einen großen Fortschritt sieht Steinkellner in der Weiterentwicklung der Schmerztherapie. „Und Sterbende haben keine Lobby, sie sind angewiesen, dass wir für sie da sind, bis zum letzten Augenblick des Lebens“, so Franz Steinkellner abschließend.  

Fotos zum Download unter www.flickr.com/photos/caritasstp/