Thomas Müller, einer der bekanntesten europäischen Kriminalpsychologen, besuchte das Caritas Bildungszentrum für Gesundheits- und Sozialberufe in St. Pölten und diskutierte mit den begeisterten SchülerInnen über Gewaltprävention.
Dr. Thomas Müller (Die Bestie Mensch, ecowin Verlag) folgte der Einladung von Schülerin Isabella Eder und ihrer Klasse des Caritas Bildungszentrums für Gesundheits- und Sozialberufe (BIGS) und gab neben seinem Fachwissen zur Gewaltprävention auch einiges aus seiner spannenden Laufbahn als wohl bekanntester europäischer Kriminalpsychologe preis. Die SchülerInnen folgten interessiert seinen Erzählungen, als er von seiner Ausbildung beim FBI in Quantico erzählte und auch über Fälle berichtete, die er bisher bearbeiten konnte. Die Methoden und Anwendungen der forensischen Psychologie und die praktische Verwertung der Ergebnisse wurden diskutiert und Dr. Müller konnte mit einigen Querverweisen zu den größten österreichischen Kriminalfällen das Thema Psychologie abseits des herkömmlichen Unterrichts sehr spannend veranschaulichen.
Wenn man berücksichtige, dass 80% der Mordfälle innerhalb der Familie passieren, wird die Ursachenforschung besonders interessant, so Müller. Gewalt und Aggression entstehe immer aus dem Abbruch bzw. durch Mangel an Kommunikation. Der Abbruch der Kommunikation erzeuge Angst, und aus Angst werde Aggression, betonte Müller. Auf seine Frage, wann denn zuletzt jemand aus der Klasse einen Brief geschrieben hätte, konnte niemand antworten - ein Zeichen unserer beschleunigten Zeit. Thomas Müller appellierte an die SchülerInnen, sich doch einmal die Zeit zu nehmen und einen „echten“ Brief zu schreiben, denn Zeit nehmen für persönliche Kommunikation ist aktive Gewaltprävention.