Christine Hermann hat 33 Jahre die Caritas Werkstatt für Menschen mit Behinderungen in Schrems geleitet. Nun wurde sie von Caritasdirektor Friedrich Schuhböck in den Ruhestand verabschiedet.
„Sie mag Menschen“, sagte Direktor Schuhböck. Gepaart mit guter Fachausbildung und ihrer Fröhlichkeit hat sie die Caritas Einrichtung geführt. „Eine beeindruckende Berufslaufbahn“, betonte Emmerich Hahn, Bereichsleiter für Menschen mit Behinderungen in der Diözese St. Pölten. „Sie hat stets ihr Bestes gegeben“, so Caritasdirektor Schuhböck. Ihre erfolgreiche Leitung zeigt sich auch in der Statistik. In Schrems gab es den geringsten Wechsel im MitarbeiterInnen-Team aller Caritas Werkstätten in der Diözese. Ihre ruhige, aber bestimmte Art, wurde von den hauptberuflichen Caritas-MitarbeiterInnen ebenso geschätzt wie von den Menschen mit Behinderungen.
Auch Pfarrer Josef Kowar und Bürgermeister Reinhard Österreicher würdigten bei der Feier die Arbeit von Christine Hermann für die Menschen mit Behinderungen und für Pfarre und Stadt. In Schrems wurde 1976, vor 36 Jahren, das erste Caritas-Tagesheim für Menschen mit Behinderungen in der Diözese St. Pölten errichtet. Heute gibt es im Bereich Menschen mit Behinderungen 15 Werkstätten, 13 Wohnhäuser, 3 Recyclingbetriebe, 2 carlas, 3 Wohngemeinschaften, 10 begleitete Wohnformen und sechs Treffpunkte.
Christine Hermann, ausgebildete Heimhelferin, hat in Wien in der Behindertenarbeit erste Erfahrungen gesammelt. 1977 hat die Gmündnerin im Caritas Tagesheim Schrems (jetzt Caritas Werkstatt) begonnen und nach einer Ausbildung 1979 die Leitung übernommen. Neun KlientInnen wurden damals in Räumen der Pfarre betreut, heute sind es in einer modernen Werkstatt 46 Menschen mit Behinderungen.
In der Werkstatt Schrems werden derzeit sieben Abteilungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten geführt. Der Standort zeichnet sich durch ein vielfältiges Angebot, ein langjährig erfahrenes Betreuer-Team und eine gute Integration in der Gemeinde aus. Das Angebot reicht von zwei mobilen Außenteams über Industriearbeit mit Schwerpunkt Recycling bis hin zu kreativen und therapeutischen Angeboten für Menschen mit sehr hohem Unterstützungsbedarf.
Neue Leiterin in der Caritas Werkstatt Schrems ist seit September Sylvia Kainz. Die gebürtige Litschauerin kann auf viel Erfahrung und Fachwissen in der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen verweisen. Die ausgebildete Mediatorin und Sozialmanagerin hat langjährige Führungserfahrung in verschiedenen Organisationen im Behindertenbereich und übernimmt nach vielen Jahren in Innsbruck und Graz nun die Leitung der Caritas Werkstatt Schrems. Ein besonderes Anliegen ist ihr, die Menschen mit Behinderung nach außen zu vertreten und durch ihre Arbeit zur Bewusstseinsbildung und zu einem toleranteren Umgang in der Gesellschaft beizutragen.