„Reiß dich zusammen“ - Das ist eine der schlimmsten Äußerungen, die Menschen mit psychischen Erkrankungen oft hören müssen. So ist es auch Thomas Klein, dem Chef der Firma Almdudler ergangen. Klein hat auf Einladung des „Psychosozialen Dienstes der Caritas der Diözese St. Pölten“ im Cinema Paradiso in St. Pölten aus seinem neuen Buch „Gib nicht auf! – Wie man aus den Tiefen seines Lebens wieder zu neuen Höhen finden kann“ gelesen.
Viele Jahre hat der Chef der Traditionsmarke "Almdudler" verborgen, dass er an Depressionen und Ängsten leidet. Eines Tages entschloss sich Thomas Klein, mit seinen psychischen Problemen an die Öffentlichkeit zu gehen. Zum "Welttag der seelischen Gesundheit" (10. Oktober) präsentierte er auf Einladung der Caritas im Cinema Paradiso sein jüngstes Buch "Gib nicht auf! - Wie man aus den Tiefen seines Lebens wieder zu neuen Höhen finden kann".
„Sind Sie geheilt?“, wollte eine Kinobesucherin von Thomas Klein wissen. Nach dem ersten stationären Aufenthalt im Jahr 1995 hat Klein alle Höhen und Tiefen seiner Erkrankung mitgemacht. Zum Thema „Depression und Heilung“, sagt Irina Taschler, ärztliche Leiterin des Psychosozialen Dienstes der Caritas: „Die Krankheit ist gut behandelbar.“ Das bestätigte auch Thomas Klein, der jetzt mit Medikamenten sein Alltagsleben gut bewältigen kann. „Manchmal hält die Depression wieder Einzug in mein Leben, aber jetzt kann ich ganz gut umgehen damit“, berichtet Klein sehr offen über seine Krankheit. Es ist ihm ein großes Anliegen, das Menschen mit psychischen Erkrankungen in der Gesellschaft akzeptiert werden. Nur toleriert werden ist ihm zu wenig. Akzeptiert werden, das ist sein Wunsch.
„Am meisten geholfen hat mir persönlich die Gesprächstherapie mit meiner Therapeutin“, sagt Thomas Klein rückblickend. Auf Gesprächstherapie setzt er auch. Damit eine möglichst hohe Lebensqualität, nicht nur für ihn, sondern auch für seine Angehörigen und MitarbeiterInnen erhalten bleibt. „Es muss uns klar sein“, sagt Klein, „Angehörige sind immer mitbetroffen.“
„Die Lesung im Cinema wurde vom Projekt „Bündnis gegen Depression“ gemeinsam mit dem St. Pöltner Programmkino Cinema Paradiso organisiert“, sagt Sylvia Schiebendrein, die als Caritas-Mitarbeiterin in NÖ unermüdlich für „Bündnis gegen Depression“ unzählige Veranstaltungen in Schulen, Betrieben, Pfarren, und Gemeinden organisiert.