„Habe ich gelebt?“, fragte Caritas Arzt Harald Retschitzegger in Waidhofen an der Ybbs beim Vortrag des Mobilen Hospizdienstes der Caritas
Der Mobile Hospizdienst der Caritas hat in Waidhofen an der Ybbs mit Unterstützung der Sparkasse zum Vortrag "Kunst des Lebens - Kunst des Sterbens" in den Kristallsaal des Schlosses geladen. 170 Gäste hörten die beeindruckten Worte des ärztlichen Leiters der Caritas Wien, Dr. Harald Retschitzegger.
Andrea Hürner, die Leiterin des Caritas Hospizdienstes in Waidhofen an der Ybbs, hat gemeinsam mit den 13 ehrenamtlichen und freiwilligen HospizmitarbeiterInnen den Abend über „Leben und Sterben in Würde“ vorbereitet. Der Waidhofner Pianist Andreas Stockinger verlieh der Veranstaltung eine besondere künstlerische Note.
„Wenn nichts mehr zu machen ist, ist noch viel zu tun. Machen wir es gemeinsam“, so Harald Retschitzegger über Betroffene und Angehörige, Ärzte und Pflegedienste, Hospiz- und PalliativmitarbeiterInnen.
„Mit Liebe schließt man Toten die Augen, liebevoll muss man auch den Lebenden die Augen öffnen.“
Mit diesem Zitat von Jean Cocteau brachte Retschitzegger sein Anliegen auf den Punkt. Es geht um die Wahrung der Würde des Menschen, um Linderung der Schmerzen, nicht nur um Linderung der körperlichen, sondern auch der seelischen, sozialen und spirituellen Schmerzen. Die Lebensqualität soll auf allen Ebenen verbessert werden. Dazu gehört für Retschitzegger auch, dass mit den betroffenen Menschen offen und ehrlich kommuniziert wird. „Hospiz- und Palliativarbeit ergänzen sich“, so Retschitzegger. Hospiz kommt von Herberge, Gastfreundschaft. Palliativ bedeutet in erster Linie Linderung.
Hospiz ist mehr seelische, soziale und spirituelle Begleitung, Angehörigenarbeit und oft mit Ehrenamt verbunden. Palliativ setzt stärker auf Medizin, Pflege und Fachteams. „Beides ist wichtig“, sagt Retschitzegger, und es darf nicht gegenseitig ausgespielt werden. „ Es ist sehr beachtlich, was Ehrenamtliche hier leisten.“ Retschitzegger dankte in diesem Zusammenhang den Ehrenamtlichen Mitarbeitern des Mobilen Hospizdienstes in Waidhofen an der Ybbs.
„Ich habe gelebt!“ Können wir das von uns sagen. Wo sind unsere Zufriedenheiten in den Beziehungen, im Beruf? „Leben wir jetzt“, sagt Retschitzegger. „End-lich leben – ein gelingendes Leben ist jetzt“, so Harald Retschitzegger abschließend.