Eröffnung der Caritas Werkstatt in Braunegg nach einem Zu- und Umbau
“Wir haben nur eine Gesellschaft. Und alle Menschen, ob beeinträchtigt oder nicht, gehören dazu", sagte Emmerich Hahn, Leiter des Bereiches Caritas für Menschen mit Behinderungen in der Diözese St. Pölten bei der Eröffnung der Caritas Werkstatt in Braunegg, Gemeinde Raxendorf (Bezirk Melk). In den vergangenen 31 Jahren hat sich viel verändert. Damals hat die Caritas in der alten Volksschule ein Tagesheim mit verschiedenen Arbeitsgruppen eröffnet. Heute finden in der Caritas Werkstatt Braunegg bis zu 68 Menschen mit Behinderungen einen Arbeitsplatz. "Derzeit sind es 45 Mitabeiterinnen und Mitarbeiter mit Behinderungen", sagt Werkstattleiterin Elisabeth Spatt, die an der Spitze eines zehnköpfigen Caritas Betreuerinnen-Teams steht. Gearbeitet wird nicht nur in der Werkstatt. Ein "Mobiles Auftragsteam" betreut Hausgärten, Friedhofs- und Grünanlagen. Zwei Außenabteilungen richten täglich die gesunde Schuljause in der Volks- und Hauptschule Spitze sowie in der Hauptschule Pöggstall. Eine weitere Außenabteilung arbeitet in der Persenbeuger Firma Laserstar. Und in der Werkstatt in Braunegg knüpfen Menschen mit Behinderungen Gummibänder für die Firma Gassner aus Eitenthal. Seit Auftragsbeginn 2008 haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Caritas Werkstatt Braunegg 4,9 Millionen Gummibänder für einen deutschen Autohersteller geknüpft.
Die alte Volksschule in Braunegg wurde von der Caritas 2012/2013 in eine moderne und behindertengerechte Werkstatt umgebaut. Ein Neubau in einem städtischen Gewerbegebiet wäre gleich teuer gewesen. Daher ist der Raxendorfer Bürgermeister Johannes Höfinger froh, dass von der Caritas auch menschliche, soziale und regionale Punkte berücksichtigt wurden. Die Caritas hat mit der Gemeinde einen Baurechtsvertrag auf 99 Jahre abgeschlossen.
"Es ist normal verschieden zu sein", betonte Soziallandesrätin Barbara Schwarz bei der Eröffnung der Caritas Werkstatt im südlichen Waldviertel. Caritasdirektor Friedrich Schuhböck dankte den vielen Menschen, die zum Gelingen des Zu- und Umbaus beigetragen haben, besonders der Gemeinde Raxendorf und dem Land NÖ, sowie den freiwilligen und ehrenamtlichen Unterstützern. Generalvikar Eduard Gruber, Vorsitzender des Caritas Kuratoriums, hat den Neubau gesegnet. "Der Segen gilt nicht den Mauern, sondern den "Lebendigen Steinen", die hier leben, arbeiten und viel Gespür füreinander entwickelt haben", so Gruber abschließend.
Den musikalischen Teil gestaltet die Musikkapelle Raxendorf.
Für langjährige Mitarbeit in der Werkstatt wurden folgende Menschen mit Behinderungen besonders geehrt.
30 Jahre: Maria Bayerl, Elisabeth Sandler
25 Jahre: Andreas Hütter
20 Jahre: Gertraud Neulinger
15 Jahre: Andreas Ruprecht
10 Jahre: Irene Schneider, Maria Nachförg
5 Jahre: Eveline Eigner, Michaela Temper