Caritasdirektor Friedrich Schuhböck dankt dem langjährigen Kuratoriumsvorsitzenden
Der emeritierte Weihbischof von St. Pölten Dr. Heinrich Fasching ist am Sonntag, 1. Juni , nach langer, schwerer Krankheit verstorben. Fasching wurde zuletzt im Caritas Pflegeheim Haus St. Elisabeth in St. Pölten-Wagram gepflegt und hatte erst vor kurzem, am 24. Mai, seinen 85. Geburtstag begangen.
Caritasdirektor Friedrich Schuhböck würdigte in einem Nachruf die Leistungen von Weihbischof Fasching für die Aufbauarbeit der Caritas in der Diözese St. Pölten. Weihbischof Heinrich Fasching war 35 Jahre Mitglied im Kuratorium der der Caritas der Diözese St. Pölten. 14 Jahre – von 1991 bis 2005 hat er auch das Caritas Kuratorium als Vorsitzender geleitet. „Wer rastet der rostet“, hat Weihbischof Fasching nicht nur im hohen Alter, sondern auch in seiner aktiven Laufbahn immer betont. „Das bedeutet für die Caritas, sie kann nicht Halt machen bei irgendeinem Punkt und nicht mehr weiter gehen, sondern sie muss überlegen, wie sie den neuen Anforderungen gerecht werden kann“, so Weihbischof Fasching in einem Interview. Weihbischof Heinrich Fasching war immer ein großes Anliegen, dass die Menschen in den Pfarren und Gemeinden wissen, was die Caritas mit ihren vielen hauptberuflichen und freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern leistet, besonders in der Hauskrankenpflege, im Hospizdienst, in der Suchtberatung und in der Hilfe und Betreuung von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Sein großer Wunsch war, dass die vielen Dienste der Caritas, die den Menschen in Not in der Diözese zugutekommen, auch so bekannt sind, wie die Caritas Auslandshilfe.
Weihbischof Heinrich Fasching hat in seiner Zeit als Caritas Kuratoriumsvorsitzender mehrmals lobende Worte für die gute Zusammenarbeit zwischen Pfarren, Gemeinden und dem Land NÖ bei der Hilfe für Arme und Notleidende im Land öffentlich ausgesprochen. „Mich bewegt und beeindruckt die Haltung und Einstellung der Vertreter der Öffentlichkeit gegenüber der Caritas, wenn sie nicht nur Worte machen, sondern auch dafür einstehen.“ So sind in dieser Zeit viele nachhaltige Zusammenarbeitsmodelle mit dem Land NÖ und dem Bundessozialamt in der Betreuung und Begleitung von arbeitslosen, kranken und alten Menschen und Menschen mit Behinderungen entstanden.
Für die verdienstvolle Arbeit in der Caritas St. Pölten wurde Weihbischof Heinrich Fasching 2008 mit dem Elisabethpreis der Caritas St. Pölten ausgezeichnet.
Lebenslauf
1929 in Höfnerberg in der Pfarre Pierbach in Oberösterreich geboren, hat Heinrich Fasching die Schule in Waidhofen/Thaya und nach dem zweiten Weltkrieg das Stiftsgymnasium in Melk besucht. Sein Theologiestudium absolvierte er in St. Pölten und wurde 1954 zum Priester geweiht.
Nach Kaplansjahren in Randegg, Loosdorf und St. Valentin wurde er 1956 Vizerektor im Seminar Melk und kam bereits 1957 bis 1960 zum Studium des kanonischen Rechtes an die päpstliche Universität Gregoriana nach Rom.
Nach seiner Rückkehr wurde Fasching Vizeoffizial des Diözesangerichtes und war von 1961 bis 1968 Ordinariatssekretär. Danach bekam er einen Lehrauftrag für Kirchenrecht an der Philosophisch-theologischen Hochschule St. Pölten und wurde von 1970 bis 1992 Direktor des Diözesanbauamtes und von 1970 bis 1993 Ordinariatskanzler. Seit 1976 war Prälat Dr. Heinrich Fasching Mitglied des Domkapitels.
1991 wurde Fasching zum Generalvikar bestellt und am 24. Mai 1993 von Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof von St. Pölten und Titularbischof von Acci ernannt. Über die Diözesangrenzen hinaus war Fasching Vorsitzender der Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission, und Referatsbischof für die Bereiche Missio und die MIVA. Von 1994 bis 2003 war er Vorsitzender der Kommission Justitia et Pax und von 1997 bis 2004 Präsident von Pax Christi Österreich.
Von 1970 bis 2005 war er Mitglied im Kuratorium der Caritas der Diözese St. Pölten. Den Vorsitz im Caritas Kuratorium führte er von 1991 bis 2005.