Mit einem sehr persönlichen und herzlichen Fest haben die Caritas Tagesmütter in St. Pölten ihr 20-jähriges Bestehen gefeiert. Im Jahr Vorjahr wurden im Durchschnitt 593 Kinder pro Monat von 143 Caritas Tagesmüttern und Mobilen Mamis betreut. Im Herbst 2014 starten die nächsten Grundausbildungen zur Tagesmutter in St. Pölten und Krems.
"Wenn man institutionelle Betreuung, wie Kinderkrippe, Kindergarten oder Hort mit der Betreuung durch eine Tagesmutter vergleicht, gibt es zwei augenfällige Unterschiede in der Qualität der Betreuung: zum einen die Gruppengröße, zum anderen der vielfältige und sehr individuell am Kind orientierte Tagesablauf und das bewusste Erleben des Alltags", betont Ulrike Hofstetter, Leiterin der Caritas Tagesmütter.
„Kinder brauchen Familie, Bildungsstätten und Orte und Begegnungen, wo sie soziale Kompetenzen erleben und erlernen können “, so Nationalrat Georg Strasser, Familiensprecher der ÖVP im Parlament, in seinen Grußworten. „Wie reden wir miteinander, wie lösen wir Konflikte, und vieles mehr können Tagesmütter und Tagesväter den Kindern individuell vermitteln, das ist eine besondere Form der Herzensbildung“, so NR Georg Strasser.
Die großen Herausforderungen und Veränderungen in den vergangenen Jahren sprach Karin Thallauer, Caritas Bereichsleiterin für Familie und Pflege, an. Durch den starken Ausbau der institutionellen Kinderbetreuung, wie Kindergärten und Horte, ist die Zahl der Tagesmütter massiv zurückgegangen und für Tageseltern standen und stehen unzureichend finanzielle Mittel zur Verfügung. In dieser gesellschaftspolitischen Diskussion und Ausrichtung der Förderstruktur wurden wir als Caritas sehr alleine gelassen, sagt Karin Thallauer. Sie versicherte, dass die Caritas, trotz aller Schwierigkeiten an dem Bereich Tageseltern festhalten werde. Tagesmütter und –väter bieten eine liebevolle, individuelle und pädagogisch umsichtige Betreuung zu Hause, damit Kinder einzigartig bleiben können und sich nicht alle bereits in den ersten Lebensjahren den Regeln einer Betreuungsinstitution unterordnen müssen.
Thallauer dankte den Tagesmüttern für die wertvolle Arbeit und dem neuformierten Team unter der Leitung von Ulrike Hofstetter für die konstruktive Arbeit zum Wohle der Kinder.
Caritas Tagesmütter betreuen aufgrund der gesetzlichen Vorgabe bis zu maximal 7 Kinder gleichzeitig (bei Kindern bis zum Schulalter maximal 4 Kinder gleichzeitig) – ein Betreuungsschlüssel, mit dem institutionelle Betreuungsformen nicht mithalten können. Diese Kleinstgruppen garantieren das höchste Maß an individueller Betreuung und ermöglichen gerade jungen Kindern die aus entwicklungspsychologischer Sicht sehr notwendige intensive Bindung an die betreuende Bezugsperson. Diese liebevolle enge Bindung macht einen weiteren Qualitätsunterschied aus und unterstützt das Kind in seiner Entwicklung optimal.
„Ich bekomme von den Kindern so viel zurück“, sagt die Kremserin Leopoldine Wimmer. Knapp 100 Kinder hat sie den vergangenen 18 Jahren als Caritas Tagesmutter betreut. Sie und zahlreiche weitere Tagesmütter wurden beim Jubiläumsfest im Bildungshaus St. Hippolyt besonders geehrt.
Weitere Glanzpunkte des Festes:
Märchenerzählerin Dena Seidl motiviert mit Vortrag und dem Märchen "Der Teufel mit den drei goldenen Haaren" die Tagesmütter zum Vorlesen und vor allem zum freien Erzählen von Märchen. Die Musikgruppe mit Sofia Bartolomeo (Flöte), Magdalena Kelz (Viola da Gamba) und Klaus Haidl (Laute) gaben dem Fest eine besondere musikalische Note. Den notwendigen pädagogischen Background erhalten Tagesmütter in ihrer umfassenden Grundausbildung von 165 Unterrichtseinheiten sowie in den jährlichen verpflichtenden Fortbildungsseminaren.
Die nächste Grundausbildung zur Tagesmutter startet am 27. September in St. Pölten und am 10. Oktober in Krems. Weitere Infos unter www.tagesmutterausbildung.at