Was mir Kraft gibt … mein Glaube

Ich wurde als Einzige zu einem Treffen meiner Familie nicht eingeladen: Alle saßen am letzten Sonntag im Garten, wohlweislich jeder in 2m Abstand. Mein Vater, meine Schwestern mit ihren Ehemännern, meine Nichte und ihr Partner, mein Onkel und meine Tante…ja zu viele, in Corona-Zeiten, aber es hatte sich ergeben, einige hatten nicht voneinander gewusst, dass sie die anderen treffen würden.


Am Abend bekam ich per Whatsapp Fotos dieses Nachmittags. Alle waren da, nur ich fehlte. Ich hatte nicht einmal davon gewusst, man hatte mich gar nicht verständigt. Mein Beruf ist Krankenschwester. Im Moment ist es für einige wohl besser, mir nicht zu nahe zu kommen, das wissen wir alle, die Angst dominiert. Und doch schmerzt dieses Abstandhalten, diese Ausgrenzung.

Ich sprach darüber mit einem befreundeten Priester. Er sagte, ich solle daran denken, jetzt sei die Karwoche…

In dem Moment konnte ich es anders sehen. Das relativierte es für mich. Ich dachte daran, dass Jesus für uns gestorben ist.

Ich wurde n u r zu diesem Zeitpunkt nicht eingeladen.

Es könnte viel schlimmer sein. Und dann konnte ich sogar darüber lächeln.

Franziska Zottl, Einsatzleiterin der Caritas Sozialstation Spitz