„Not sehen und handeln. Seit 100 Jahren.“ – so der Titel des Jahresberichts der Caritas der Diözese St. Pölten 2020. Anhand zwölf konkreter Erzählungen wird anschaulich geschildert, wie die Caritas in ihrem 100. Jubiläumsjahr unter dem Eindruck der Coronakrise gewirkt hat.
Michaela Hofmann lebt seit dem Tod ihres zweiten Mannes 2015 im Waldviertel in der Nähe von Zwettl. Einmal in der Woche kommt sie in den Caritas Sozialmarkt (soma) nach Zwettl zum Einkaufen, denn mehr als die Notstandshilfe bleibt ihr monatlich nicht zum Leben. Im soma einkaufen dürfen Menschen, die ein geringes Einkommen haben, die armutsgefährdet sind bzw. unter der Armutsgrenze leben. „Aus gesundheitlichen Gründen ist es für mich schwierig, mit 55 noch einen Job zu finden. Die Situation durch die Coronakrise hat die Lage auch nicht unbedingt verbessert“, weiß Michaela Hofmann aus Erfahrung. „Einmal in der Woche komme ich in den soma Zwettl, um Lebensmittel einzukaufen. Gott sei Dank waren die somas auch während der Lockdowns immer geöffnet. Ich hätte sonst nicht gewusst, wo ich meine Lebensmittel herbekomme“, erzählt Michaela Hofmann.
Eine von zwölf Geschichten gelungener Caritas-Hilfe aus dem Jahresbericht 2020, der nun in gedruckter und digitaler Form vorliegt. Caritasdirektor Hannes Ziselsberger dazu: „Engagement ist eine wichtige Säule in unserer Gesellschaft, gerade auch jetzt in diesen unsicheren Zeiten. In dem vorliegenden Jahresbericht zeigen wir anhand von konkreten Reportagen und Berichten, wie die Caritas im vergangenen Jahr in der Diözese St. Pölten konkret gewirkt hat. Diese Geschichten stehen beispielhaft dafür, dass wir als Caritas in diesen fordernden Zeiten einander beistehen und die Schwächsten nicht vergessen.“
Zwölf Beispiele für die Wirkung der Caritas
Beispiele für die breit gefächerten Hilfeleistungen der Caritas zeigt der Wirkungsbericht, den man auch online unter caritas-stpoelten.at/kiosk durchblättern kann, in zwölf anschaulichen Geschichten: von der Bewältigung der Anfangsschwierigkeiten nach Ausbruch der Corona-Pandemie, über die großartigen und herausfordernden Leistungen der Pflegekräfte in dieser Zeit, bis hin wie Menschen mit Behinderungen bzw. psychischen Erkrankungen in unseren Einrichtungen diese Zeit erlebt haben oder auch wie Menschen in unserem Partnerland Senegal diese Krise bewältigen müssen.
„Im 100. Jahr unseres Bestehens, wurden wir als Caritas im Vorjahr besonders auf die Probe gestellt. Im Rückblick zeigt sich, dass Engagement und Zusammenhalt in der Caritas-Familie entscheidend dazu beigetraten hat, dass wir das Coronajahr 2020 mit vereinten Kräften im Großen und Ganzen gut bewältigt haben. Dieser Jahresbericht gibt Einblick in das vielfältige Netz der Nächstenliebe der Caritas in der Diözese St. Pölten“, so Caritas-Generalsekretär Christoph Riedl.
Caritas-Jahr in Zahlen
- Im Jahr 2020 haben mehr als 800 Freiwillige und über 2.300 hauptberufliche MitarbeiterInnen wertvolle und hoch professionelle Arbeit in der Caritas St. Pölten geleistet.
- Dieses gemeinsame Engagement stärkt vielen Menschen den Rücken und gibt ihnen eine neue Lebensperspektive:
- Knapp 800 Menschen mit Behinderungen haben in Caritas-Werkstätten eine sinngebende Arbeit gefunden. Rund 500 davon begleiten wir zusätzlich in unterschiedlichen Wohnformen.
- Mehr als 3.000 Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen wurden von unserem PsychoSozialen Dienst betreut, 1.866 Personen mit Suchtproblemen sowie ihre Angehörigen fanden Hilfe.
- Unglaubliche 679.518 Einsatzstunden haben die MitarbeiterInnen in der Hauskrankenpflege und Heimhilfe geleistet.
- 10.224 Kontakte hatte die Sozialberatung.Nothilfe und die soziale Rechtsberatung und konnte somit Menschen in sozialen und finanziellen Notlagen helfen.
Der Caritas Wirkungsbericht 2020 auf www.caritas-stpoelten.at/kiosk