© Franz Gleiß

Caritas St. Pölten begeht 50-jähriges Jubiläum des PsychoSozialen Dienstes mit Festakt im Dom zu St. Pölten

2022 blickt der PsychoSoziale Dienst der Caritas St. Pölten gemeinsam mit dem Land Niederösterreich auf 50 Jahre erfolgreiches Bestehen zurück - ein halbes Jahrhundert, in dem Menschen mit meist schweren, chronifizierten psychischen Erkrankungen, beraten, begleitet, unterstützt und behandelt werden.

Der gestrige Festakt im Dom zu St. Pölten am 17. Oktober war der Höhepunkt des Jubiläumsjahres, in dessen Verlauf auch in den Regionen mit Veranstaltungen für Mitarbeiter*innen und Kund*innen und einer Jubiläumsklausur gefeiert wurde. Mit dem Festakt wurde eine Wanderausstellung mit Exponaten von Kund*innen im Kardinal König-Saal eröffnet, die im Laufe des kommenden Jahres auch in den 13 Beratungsstellen des PsychoSozialen Dienstes in Amstetten, Melk, Scheibbs, St. Valentin, Waidhofen/Ybbs, Gmünd, Horn, Waidhofen/Thaya, Zwettl, Krems, Lilienfeld, Neulengbach und St. Pölten zu sehen sein wird.

Der Festgottesdienst mit Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz in Anwesenheit von Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, Caritas-Direktor Hannes Ziselsberger, Susanne Karner, Bereichsleiterin für PsychoSoziale Einrichtungen und vielen weiteren Kolleg*innen und Kund*innen, fand seinen Ausklang in einer Festrede und anschließender Agape.

Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister ist stolz auf die langjährige Zusammenarbeit: „Niederösterreich hat traditionell ein umfangreiches und qualitativ hochwertiges Betreuungsnetz im Sozialbereich, auch dank wertvoller Partner wie der Caritas. Seitdem ich in der Politik tätig bin, durfte ich den psychosozialen Dienst der Caritas, seine Mitarbeiter*innen und vielfältigen Einrichtungen immer besser kennenlernen und schätze sie sehr. Auch in Zukunft werden wir daher die passenden Rahmenbedingungen schaffen und in den nächsten 50 Jahren gemeinsam gestalten. Ich danke jedem Einzelnen von Ihnen für ihre Arbeit. Alles Gute zum Geburtstag!“

Auch Caritas-Direktor Hannes Ziselsberger freut sich über das 50-jährige Wirken in diesem immer wichtiger werdenden Bereich: “Die Zahlen der Betroffenen sind in den letzten Jahren gestiegen und wurden durch die Corona-Pandemie noch weiter verstärkt. Umso wichtiger ist es Hand in Hand mit dem Land Niederösterreich auch hier weiterhin gut zusammenzuarbeiten.“

1972 gab es zwischen dem Amt der NÖ Landesregierung und der Caritas der Diözese St. Pölten ein erstes Übereinkommen zur PsychoSozialen Beratung im Einzugsgebiet des Landeskrankenhauses Mauer. Der erste Sozialarbeiter wurde angestellt. Danach folgten zahlreiche Meilensteine in der Entwicklung des Angebotes, wie beispielsweise die Mitarbeit von Fachärzt*innen für Psychiatrie im Jahr 1980 und die Eröffnung der ersten Club Aktivs in St. Pölten und Krems 1988.

2001 wurde dann die Vereinbarung zwischen der NÖ Landesregierung und der Caritas der Diözese St. Pölten über die Erbringung von Leistungen im Rahmen des PsychoSozialen Dienstes auf Grundlage des heute gültigen NÖ Sozialhilfegesetzes von 2000 geschlossen.

Danach konnten viele Projekte realisiert werden, wie die „Personenzentrierte Wohnbetreuung“ im Mostviertel 2005, das „Bündnis gegen Depression“ 2008, „KIPKE – Kinder psychisch kranker Eltern“ 2010, die erste Betriebsbewilligung des Ambulatoriums St. Pölten 2011, das Intensive Case Management 2012, die „Genesungsbegleitung“ im Waldviertel 2015 und schlussendlich der Vertragsabschluss mit der ÖGK für Psychotherapie im PSD 2019.

Mittlerweile gibt es in den drei Regionen Zentralraum, Mostviertel und Waldviertel 13 Beratungsstellen und 3 Ambulatorien mit insgesamt 105 Mitarbeiter*innen, die im Jahr 2021 über 3.000 betroffene Personen betreut und über 13.000 Hausbesuche absolviert haben.

Die Gewährleistung des Angebotes erfolgt durch multiprofessionelle Teams, bestehend aus Ergotherapeut*innen, Fachärzt*innen, Psychiatrische Pfleger*innen, Psycholog*innen, Sozialarbeiter*innen, Sozialpädagog*innen und Psychotherapeut*innen, die beim PsychoSozialen Dienst, im Club Aktiv, einem offenen Treffpunkt zur Gestaltung des Alltags und der Freizeit, in der Beratung für Kinder psychisch kranker Eltern (KIPKE) und in der Angehörigenberatung aktiv sind.

 „Diese Fülle an Angeboten ist nötig, um für betroffene Menschen mit psychischen Erkrankungen gute, flächendeckende und bedürfnisorientierte Unterstützung geben zu können“, so Susanne Karner, Bereichsleiterin für PsychoSoziale Einrichtungen. Auch inhaltlich hat sich dieser Bereich in den vergangenen 50 Jahren sehr stark entwickelt. „Von einer reinen Versorgungseinrichtung ausgehend, sind heute die Teilhabe an der Gesellschaft, die Entstigmatisierung, die Integration am Arbeitsplatz und die Inklusion in möglichst vielen Lebensbereichen die konkreten Ziele der Begleitung“ betont Karner.

Den aktuellen Jahresbericht 2020/21 sowie weitere Infos zu den Leistungen des PsychoSozialen Dienstes der Caritas finden sie unter https://www.caritas-stpoelten.at/hilfe-angebote/menschen-mit-psychischen-erkrankungen/beratungsangebote/psychosozialer-dienst